Stoneman Miriquidi 2024

neues Jahr neuer Stoneman, diesmal halt Stoneman Miriquidi 2024 – aber 2024 war manches anders. Zwar war es diesmal wieder die MTB-Variante aber jetzt

fuhren wir mal wieder silber – und auch die Gruppe war viel größer. Es begann damit, das Oli wohl eine Anfrage von Conrad bekam, wie es denn mit dem Stoneman aussehen würde. Oli fragte netterweise bei mir nach, ob ich Lust auf einen Stoneman Miriquidi 2024 hätte. Tja, dann kamen noch ein paar Bekannte von Conrad hinzu. Schließlich waren wir sieben Leute, die sich auf den Weg machen wollten.

Chris, Conrad, Oli und ich kommen aus der Berliner Ecke, Klaus aus Potsdam, Steeph aus Leipzig und Roland aus Braunschweig. Am 14. Mai machten wie eine kleine Video-Konferenz um uns etwas kennenzulernen und Feinheiten abzustimmen. Ich habe gleich mal mitgeteilt, dass ich wohl der Älteste und Untrainierteste in der Gruppe bin. Dem Nächstältesten(?) habe ich geschätzt 10 Jahre voraus. Ich würde also mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Gruppe nach hinten “absichern” ;-). Wie sehr ich damit recht hatte, zeigt sich auch an diesem Beitrag hier, der praktisch nur aus meiner Sicht verfasst wurde.

Wenige Tage vor unserem Stoneman Miriquidi 2024 hat Roland leider abgesagt. Da er vor kurzem eine Knie-OP hatte und sich dass Knie wieder “gemeldet” hat, wollte er verständlicherweise kein Risiko eingehen. So schrumpfte unsere Gruppe auf 6 Leute.

Am 24.05. holte mich Oli gegen 14:30 Uhr zu Hause ab, dann ging es zu Conrad wo auch schon Chris war. Conrad kannte ich flüchtig von einer gemeinsamen Ausfahrt mit Oli, Chris sah ich zum ersten Mal. Nachdem die Räder auf dem Dach verstaut waren, ging es auf den Weg zu unserem Start- und Zielhotel, dem Landhotel Rittersgrün. Auf dem Weg dorthin die üblichen Gespräche über Räder, Wetter, was uns erwartet. Und dann erzählte Chris, dass sein Hobby solche Adventure-Wettbewerbe sind, die aus Orientierungslauf (ohne Smartphone), Radfahren, Paddeln oder Kanu und ähnlichem bestehen – also definitiv besser in Form, als ich es je war. Da ich ihm seit dem Stoneman auf Strava folge, kann ich sagen: dass, was ich in einer Woche mit Rad zurücklege, läuft er manchmal an einem Tag. Der letzte Platz war mir somit wohl sicher. Während der Autofahrt gab es heftigen Regen – aber ausser Oli hat das wohl niemand so richtig mitbekommen denn wir anderen 3 haben den Regen lt. Oli verschlafen. Regen beim Stoneman ist zumindest Oli und mich nicht ganz unbekannt…

Bevor wir nach Rittersgrün kamen, haben wir kurz im Rathaushotel Oberwiesenthal unsere kleinen Taschen für den 2. Abend abgegeben. In Rittersgrün selbst kamen wir dann kurz vor 20 Uhr an. Nach den Formalitäten fürs Einchecken und dem Stoneman Miriquidi 2024 sowie einem sehr leckeren Abendessen im schicken 4 Sterne Hotel ging es dann schon ins Bett. Klaus und Steeph waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht da, sie rechneten mit einer Ankunft gegen 22 Uhr.

Leckeres zum Abendbrot, nicht ganz unwichtig

Beim wirklich sehr gutem, reichhaltigen Frühstück lernte ich dann auch Klaus und Steeph kennen, beides ebenso sportliche und drahtige Typen, wie die anderen 3. Das konnte ja heiter werden… ;-) Der Plan war, um ca. 8:30 Uhr aufzubrechen. Letztlich wurde es lt. Strava dann doch wieder 9 Uhr oder genauer 8:59 Uhr – bei bestem, sonnigem Wetter, völlig ungewohnt für Oli und mich. Bis zum Track waren es ca. 3 km, vorbei am “Stoneman-Garten” der Familie Bleyl. Das waren 3 km leicht bergauf, erster Checkpoint des Tages also Rabenberg. Die meisten starteten mit Rucksack, bei mir war nur Regenzeug und etwas Gel drin, außerdem eine Brille – sonst sehe ich nichts mehr. Klaus hatte noch die Sachen für den nächsten Tag dabei. Steeph startete mit “Arschrakete” wie er immer sagte. Das ist ein Gepäckträger mit Gepäckrolle, ebenfalls mit Sachen auch für Tag 2.

Bevor ich es vergesse: die anderen 5 haben mir erlaubt, ihre Fotos zu verwenden. Ich kann aber nicht mehr ganz zuordnen, welches Foto von wem gemacht wurde und da ein Teil der Fotos via WA geteilt wurde, ist auch der Ort der Aufnahmen nicht immer nachvollziehbar.

…vorm dem Start zum Stoneman Miriquidi 2024 am Landhotel Rittersgrün

Schnell keuchte ich den anderen hinterher während diese locker plaudernd voranfuhren. Obwohl Oli und ich erst letztes Jahr die MTB-Variante fuhren, kam mir doch mancher Abschnitt völlig unbekannt vor. Das betrifft auch die Stelle vorm Rabenberg, an der man einfach abkürzen kann, da nur eine große Schleife gefahren wird. Hin- und Rückweg liegen hier nur wenige Meter auseinander. Diesmal war nur mit großer Mühe überhaupt ein Singletrail zu erkennen, wo ich doch irgendwie einen zumindest festgetrampeltem Pfad in Erinnerung hatte.

Nach knapp 2 Stunden kam ich auf dem Rabenberg an und drückte das 1. Loch in die Karte. Die anderen waren natürlich schon dort und standen nach Kaffee an. Ich versuchte es – soweit ich mich erinnere – mit dem Käsebrötchen, dass ich mir beim Frühstück machte. Conrad ermahnte mich auch, rechtzeitig Energie nachzuführen.

am Sporthotel/Trailcenter Rabenberg

Die Pause war somit – auch für mich – relativ lang. Nach dem Auffüllen der Wasserflaschen ging es dann über die angelegten Singeltrails des Trailcenter Rabenberg bergab. Dabei gefällt mir der obere Teil nach wie vor besser, als der untere, etwas verblocktere Teil. Wenigstens bergab konnte ich etwas mithalten – Masse zieht halt nach unten. Nächster Halt: Auersberg.

Der Weg dorthin kam mir dieses Jahr nicht so lang vor, wie letztes Jahr und ich fuhr diesmal auf den letzten 300m den richtigen (einfacheren) Weg. Karte stanzen, Sachen richten und weiter zum Blatensky Vrch. Durch Tschechien sind wir bereits ein Stück auf dem Rabenberg gefahren, diesmal überquerten wir nicht die grüne Grenze sondern die “auf Asphalt” in Johanngeorgenstadt/Pachthaus. Mittlerweile war es übrigens bedeckt.

Es geht hier einige Zeit auf schlechtem Asphalt aufwärts. Die anderen waren wieder nicht zu sehen – was nur zu geringem Teil an der kurvigen Straße lag. Es begann zu tröpfeln. Zunächst dachte ich, das gibt sich wieder und verzichtete auf eine Regenjacke. Ein paar Minuten später entschied ich mich um. Der Regen wurde heftiger. Nach einer Kurve kamen mir 2 Räder entgegen und bogen in Richtung eines Imbisswagens ab, der neben der Straße auf der Wiese stand. Erst spät bekam ich mit, dass es 2 von uns waren. Da sie inzwischen auch Regenjacken anhatten, sahen sie so anders aus…

Es regnete inzwischen recht heftig und wir nutzten hier nun die Zeit für eine Pause. Auf 2 von uns mussten wir noch warten, eigenlich waren die 5 schon am Imbiss vorbei. Als der Regen stärker wurde, haben sie sich aber entschieden, dies für eine Pause zu nutzen.

zu diesem Zeitpunkt hatte der Regen schon fast aufgehört

Die 3 Mädels im Wagen hatten sichtlich Spaß bei der Arbeit, wir bestellten Panini, Cola, Kaffee und was uns sonst so in den Sinn kam. Bei diesem Regen wäre Fahren auch kein Vergnügen. Noch beim Essen wurde der Regen zum Glück weniger und kurz darauf kamen kaum noch Tropfen von oben – also ging es weiter. Kurz nach diesem Imbiss ging es nach rechts von der Straße runter und es wurde steiler. Klar waren die anderen jetzt schon wieder voraus. Ab und zu traf ich Steeph, weil dieser ein paar Fotos machte – dann aber wieder an mir vorbei rauschte. Der Gipfel ist nach wie vor unspektakulär: ein Holzturm mit Stanzstelle, ein Imbiss, der noch geschlossen war, ein anderes Gebäude, an dem gebaut wird. Keine Möglichkeit, die Flaschen aufzufüllen – also ging es gleich weiter. Nächstes Ziel: der Plesevic.

wenn ich nicht irre, ist das ein Stück des Weges zum Blansky Vrch, leider sind hier keine GPS-Daten hinterlegt bzw via WhatsApp verlorengegangen

Ich war guter Dinge. Zwar fuhren die anderen weit voraus aber ich war für meine Verhältnisse fit. Ich hatte vor der Tour keine Krankheit oder auch nur Übelkeit, bin mehr gefahren als letztes Jahr vor dem Stoneman und hatte eigentlich keinen Zweifel, dass ich diese Silber-Tour des Stoneman Miriquidi 2024 schaffen würde. Aber klar, ich fuhr den anderen 5 hinterher und diese mussten ständig auf mich warten. Es war für mich doch ein wenig unangenehm, dass ich immer als Letzter ankam. Im Grunde habe ich aber für mich mit einem Schnitt von 10km/h gerechnet – und das passte bisher. Lt. Strava war ich auf vielen Abschnitten so schnell, wie „nie“ zuvor – also bei den Touren 2019 und 2023.

Habe ich schon erwähnt, dass die anderen immer vorneweg fuhren? Nun, sie fuhren vorneweg. Steeph machte wieder viele Fotos und fiel daher gelegentlich zurück, so auch auf dem Weg zum Plesivec. Als ich auf die Wiese vor dem Gipfel traf, brauchte ich wieder eine Verschnaufpause, dann ging es die letzten Höhenmeter über die Wiese, einen kurzen Singletrail und 300m Asphalt zur Stanzstelle. Hier war dann auch mal wieder eine Möglichkeit, die Flaschen zu füllen.

Blick vom Plesevic, noch bewölkt aber kein Regen mehr

Abwärts nahmen wir wieder den blauen Track „Helen“ – ein Track, der nie zu enden schien. Nochmal herzlichen Dank an meine versenkbare Sattelstütze – eine wirklich feine Sache für solche Trails. Es ging scheinbar endlos hinab, irgendwann taten mir fast die Beine weh.

Dummer Weise wußte ich, was nach dieser rasanten Abfahrt kommt: einer der steilsten Anstiege. Der Lift des Trailparks war noch geschlossen, somit waren wir allein, als wir unten ankamen und gleich vor dem Lift den Anstieg in Angriff nahmen. Es war schon etwas beruhigend zu sehen, dass auch die anderen hier teilweise schieben mussten.

Die Wege waren nass, manchmal gab es Pfützen über die gesamte Breite des Weges. Wir sahen aber eh schon recht verdreckt aus. Steephs “Arschrakete” schien aber auch als Schutzblech gut geeignet zu sein. Irgendwann ging es wieder auf Asphalt bergauf Richtung Bergkamm bei Marianske. Die anderen warteten dort, wo es vom Aspahlt auf die Wiese geht. Hier war nach ein paar 100 Metern mal Zeit für ein Gruppenfoto bevor es weiter ging.

auf dem “Kamm” bei Marianske

Hier kommt etwas später die unangenehme, da teilweise ausgewaschene und mit groben Steinen versehene Abfahrt. Klaus meinte “einfach rollen lassen, das Rad findet seinen Weg” – aber dem traute ich nicht wirklich. Ich war dann auch wieder froh, als dieser Abschnitt vorbei war. Es geht anschließend ein paar Meter über Asphalt und dann noch ein paar hundert Meter über einen Singletrail runter nach Jachymov. Der Singletrail war recht nass und an einer spitzen Kehre habe ich mich dann auch etwas verbremst und bin fast umgefallen – es lief aber glimpflich ab.

In Jachymov fand anscheinend ein Festival o.ä. statt – zumindest wurde die ganze Gegend von Live-Musik beschallt und es waren trotz des schlechten Wetters recht viele Leute unterwegs. Ab hier ging es dann aufwärts zum Klinovec. Zunächst geht es auf Asphalt beständig bergauf. Die Strassen werden schmaler, der Abstand zwischen den einzelnen Gehöften größer. Irgendwo hier habe ich dann mein 2. Gel für diesen Tag genommen und vorsichtshalber etwas Magnesium. Ansonsten hatte ich nach den Erfahrungen vom letzten Jahr etwas Salz in der Trinkflasche. Der Asphalt wurde irgendwann schlechter bis es nur noch notdürftig asphaltierte Waldwege waren. Hier habe ich mich dann fast verfahren da ich zu früh nach links auf einen zugewachsenen Waldweg abgebogen bin. Ich habe mich da ca. 30 m reingequält bis mir der Fehler auffiel und ich kehrt machte.

kurz vorm Gipfel des Klinovec – was auch immer hier “kurz” bedeutet
An der Stanzstelle auf dem Klinovec, am Unterrohr der Dreck des Tages

ca. 300 m vor der Stanzstelle kam dann ein Anruf von Oli. Man wartete wohl auf mich. Es ging dann auch darum, wo die anderen warteten – nämlich in der kleinen Hütte, in der wir im letzten Jahr – und auch 2021 und 2022 mit Rennrad – Pause gemacht haben. Diesmal waren wir die einzigen Gäste und aufgrund unseres Aussehens/Zustandes wurden für uns schnell noch Tüten über die gepolsterten Stühle gelegt. Sehr beliebt war der kleine Ofen, an dem sich doch enige von uns aufwärmten. Manch einer machte schon einen ziemlich fertigen Eindruck. Ich war nun auch nicht gerade top fit – aber so fertig sah ich wohl nicht aus.

Haben sich die anderen so verausgabt? Das ist natürlich ganz schön vermessen zu schreiben, wenn man nur hinterher fährt – aber ich fuhr halt mein Tempo, habe mich mit keinem (wem auch?) “gebattlet” o.ä.

Auf den letzten Metern zum Gipfel des Klinovec reifte in mir eigentlich der Entschluss, unbedingt auch noch den Fichtelberg mitnehmen zu wollen. Das war auch das ursprüngliche Ziel für diesen 1. Tag auf dem Stonenman Miriquidi 2024. Mittlerweile war es aber doch wieder recht spät (19:43 Uhr war ich an der Stanzstelle) geworden und so entspann sich hier eine kurze Diskussion, wie wir nun weiter machen. Ich war der Meinung, dass ich auf den Fichtelberg muss, auch, wenn die anderen von hier direkt ins Hotel fahren. Somit könnte ich am nächsten Tag vom Hotel Richtung Bärenstein aufbrechen während die anderen den Fichtelberg erklimmen – ich hätte also einen Vorsprung. Conrad – oder war es Klaus? – war aber der Meinung, dass wir die Gruppe nicht trennen.

Es wurde also entschieden, dass wir den Fichtelberg heute nicht mehr in Angriff nehmen. Daraufhin haben alle, die noch keine Suppe hatten, eine solche bestellt – jetzt hatten wir ja wieder Zeit. Vom Klinovec runter ging es dann zunächst über den angelegten roten Singletrail. Aber was heißt runter – nach dem Trail ging es zum Teil wieder bergauf, so, dass sich der Abstand zu den anderen wieder vergrößerte. Kurz vor Bozi Dar nahmen wir noch den kleinen Bikepark mit. Hir ziehen sich die angelegten Kurven zum Ende hin gern mal zu. Einige Hügel sind zudem so angelegt, dass man nicht sieht, wie es dahinter weiter geht. Also für mich doch ein wenig ungemütlich zu fahren. Spass gemacht hat es trotzdem – trotz der einen Stufe, die Abwärts führt und wo ich fast voll reinbremste.

kurz vor Bozi Dar

In Bozi Dar wurden dann noch ein paar Lampen, zumindest Rücklichter, montiert. Ab hier ging es dann per Straße nach Oberwiesenthal. Zunächst wieder etwas aufwärts, dann konnte man fast bis zum Marktplatz runterrollen lassen. Ich hatte wohl doch ein wenig zu wenig Luft auf dem Hinterrad, in einer der letzten engen Kurve im Ort hatte ich das Gefühl, dass der Hinterreifen walkt oder wegknickt. So ließ ich mich mehr nach aussen treiben – wo allerdings Klaus gerade am Überholen war. Letztlich kamen wir aber alle heil am Rathaushotel an und verstauten die Räder. Dann ging es ins Miriquidi-Hotel, was wohl zu dieser Kette gehört, aber 200 m entfernt liegt. Kurz duschen, umziehen und zurück zum Haupthaus.

der Tag hinterließ Spuren

Im Hotel war bereits Küchenschluss – das war uns vorher bekannt. Man hat uns daher 2 Aufschnitt-Platten, etwas Obst und Brötchen hingestellt. 9 Brötchen für 6 Leute war aber doch etwas wenig, auf Nachfragen gab es dann noch etwas Brot. Alkoholfreie Getränke waren kostenlos – die gab es aber auch nur als Konzentrat oder Pulver aus einer “Getränkebar”, die man für uns wieder angestellt hat, da sie eigentlich schon ausgeschaltet und gereinigt war.

Tag 2 auf dem Stoneman Miriquidi 2024

Das Frühstück war im Miriquidi-Haus. Hier war das einzige Manko, dass in den Zucker-Streuern auch Salz war ;-). Ich habe mir auch wieder ein Brötchen für unterwegs gemacht. Conrad meinte immer wieder, ich sollte rechtzeitig essen. Wir holten die Räder und gaben unsere Taschen wieder ab, die wir dann am Abend abholen wollten. Draußen wurde noch etwas Luft gepumpt, Oli dreht ein paar kleine Runden auf dem Marktplatz – wodurch er zum Schluss dann ein paar Meter und Höhenmeter mehr haben sollte. Dann ging es los.

Da das Hotel am Markt lag, waren wie ziemlich weit unten – ein Grund, warum man nach dem Klinovec den Fichtelberg eigentlich mitnehmen sollte – das spart einiges an Höhenmetern. Wir mussten also von recht weit unten nach ganz oben. Noch im Ort nahmen wir irgendwo einen schmalen Weg als Abkürzung – dafür war der Weg schön steil. Für mich war das wohl zu viel oder zu schnell am Morgen. Ich hatte so einen Druck auf der Brust, mir war gar nicht gut. Hier habe ich mich richtig gequält und in meinem Kopf ging es dann eine zeitlang auch nur darum, wann oder wie ich jetzt aufgeben sollte. Der Stoneman Miriquidi 2024 wäre dann der Erste, den ich abbrechen würde. Achtung Spoiler: soweit kam es dann aber doch nicht.

Es ging einen kleinen, gut asphaltierten Weg hoch. Dieser liegt ein Stück oberhalb der Hauptstraße. Irgendwann hörte der Asphalt aber auf und es geht auf unbefestigten Wegen weiter. Die anderen haben am Ende einer Wiese, wo die ersten Baumreihen begannen, halt gemacht und gewartet. Ich glaube, sie haben auch ihre Westen o.ä. ausgezogen. Ich bin langsam vorbei und an der Straße zum Gipfel dann auf diese abgebogen. Hier muß ich gestehen, bin ich nicht den offiziellen MTB-Track gefahren sondern praktisch die Rennrad-Variante da ich auf der Straße bis zur Stanzstelle auf den Fichtelberg bin. Hier konnte ich dann mal Fotos von den anderen machen, die kurz nach mir auf dem offiziellen MTB-Track auf dem Fichtelberg ankamen. Der Druck auf der Brust war weg, mir ging es wieder besser. War es nur Kopfsache, die sich hier auf dem zweithöchsten Gipfel der Tour verflüchtigte? Wie auch immer, jetzt konnte es weiter gehen – also Karten stanzen, ein paar Fotos – auch mit dem “You Rock”-Blech – machen und schon ging es andere Seite hinunter. Auf Richtung Bärenstein.

Endlich mal als Erster oben… ;-) hier auf dem Fichtelberg
hier ging es vom Fichtelberg wieder herunter – bestes Wetter zu Beginn von Tag 2
Überreste der alten Bob- oder Schlittenbahn am Fichtelberg

Wie ich schon letztes Jahr schrieb, ist die MTB-Variante zum Bärenstein meiner Meinung nach leichter, als die Straßenvariante – es ist weniger steil und wenn mann für die letzten 400m auf die Straße trifft, hat man nur noch ca. ein Viertel des steilen Anstieges der Road-Variante. Natürlich waren die anderen längst oben als ich ankam. Hier waren auch noch einige andere “Stonis”. Generell muss ich sagen, dass wir diese Tage auf dem Stoneman Miriquidi 2024 ein wenig mehr Radfahrer getroffen haben, als in den letzten Jahren. Zwar waren es auch jetzt nicht die Massen, aber gelegentlich ist man schon einer mehr oder weniger großen Gruppe von 2-6 Fahrern begegnet.

Auf dem Bärenstein also Karte gestanzt und ein halbes Brötchen verputzt. Dann suchte ich die Möglichkeit, die Flaschen zu füllen. Ich hätte schwören können, dass es hier draußen einen Wasserhahn gab – aber ich habe mich dieses Jahr schon so oft geirrt… Ich fand jedenfalls keinen. Hier fiel wohl Steeph auf, dass er einen Schuh verloren hat – die Schuhe waren an seiner “Arschrakete” nur unter eine Arte Netz gesteckt, einer ist wohl irgendwo rausgerutscht. Nack kurzer Zeit machte ich mich auf den Weg zum Pöhlberg. Die anderen starteten nach mir.

Es sah immer noch nicht nach Regen aus.

Ich wollte einen kleinen Vorsprung herausfahren. Da es zunächst bergab ging und dann auf guten Radwegen nur leicht bergauf, gelang das auch für die nächsten paar Kilometer. Die Anderen folgten locker plaudernd in einigem Abstand. Natürlich zogen sie dann irgendwann vorbei. Den “Geyersdorfer Knochen” (Strava-Segment), diesen steilen, granitgepflasterten Gehweg, bin ich auch diesmal weder gelaufen – und in der langsamsten Zeit, die ich dort (von 3 mal) benötigt habe. Später im Wald habe ich diese Jahr dann doch ein Foto vom Ofenrohr gemacht:

Aufschrift: Im Wald da steht ein Ofenrohr nun stellt auch mal die Hitze vor Glück auf Arthur Schramm

Arthur Schramm, von dem die Zeilen im obigen Bild stammen sollen, ist lt Wikipedia ein erzgebirgisches Original.

Überreste der alten Naturbobbahn am Pöhlberg

Die alte Bobbahn konnte ich wieder nur gehend bezwingen. Oben auf dem Pöhlberg war der Biergarten geöffnet. Die anderen winkten mir schon zu – aber zunächst Karte stanzen. Nicht, dass ich das vergesse. Hier haben wir dann ausgiebig Pause gemacht. Der Fahrradständer war voll, der eine oder andere nach mir ankommende Stoni fragte nach der Stanze. Für die meisten von uns gab es einen Teller Nudeln, im Angebot ist hier auch ein preisgünstiger Stoneman-Teller mit Pasta. Anschließend Flaschen füllen und nach einer guten Stunde ging es weiter Richtung Scheibenberg.

Blick aus dem Biergarten auf dem Pöhlberg

Vom Pöhlberg runter nahmen wir zunächst einen sehr kurzen Singel-Trail bevor wir wieder auf die Straße kamen. Dann brauchten wir nur noch rollen lassen. Ich mußte nur aufpassen, nicht zu schnell zu werden. Diesmal führt der Track bis runter zur Hauptstraße in Annaberg-Bucholz. Letztes Jahr sind wir vorher schon links abgebogen. Apropos: der Track kam wieder pünktlich 3 Tage vor dem geplantem Startdatum mit Hinweisen auf Sperrungen und Umleitungen. Ich hatte mal die Tracks von 2023 und 2024 übereinander gelegt – besonders groß waren die Abweichungen nicht.

Es ging dann ein Stück durch Annaberg-Buchholz in Richtung Scheibenberg. Zunächst rollten wir auf Radwegen dahin aber irgendwann muss es ja auch wieder bergauf gehen wenn man auf den nächsten Gipfel will. Kaum ging es aufwärts, waren die Anderen wieder meinen Blicken entschwunden.

das nächste Ofenrohr – diesmal auf dem Weg zum Scheibenberg

Vom Scheibenberg abwärts einfach wieder rollen lassen. Auch hier trog mich meine Erinnerung. Ich erwartete hier irgendwelche groben Stufen, die man nur hinabklettern kann, es war wohl aber alles fahrbar. Zwischendurch war gewiss auch mal eine kleine Steigung zu nehmen. Dann rollte man ein Stück am (fast leeren) Unterbecken von Markersbach entlang. Hier wurden in den letzten Jahren ein paar Schaustücke errichtet, so, dass man sich jetzt z.B. ein Wasserrad o.ä. anschauen kann. Entsprechend gut besucht war die Ecke. Auch wir hielten kurz an. Wenige hundert Meter danach gelangt man auf die Landstraße und schon geht es bergauf. Selbstredend waren die anderen hier schnell außer Sicht.

Dieser Abschnitt kam mir weiter vor, als letztes Mal. Ich dachte schon, der Track verläuft dieses Jahr anders, evtl komplett auf der Straße – aber irgendwann hinterm Umspannwerk Markersbach führte er doch wieder in den Wald, Richtung Oberbecken. Kurz zuvor wurde ich noch locker von einem (noch) älterem Herren überholt, der mich irgendwie fragte, ob die Luft raus sei. Ich war ja am Keuchen…

Als ich am Oberbecken ankam, waren die anderen schon gut gelaunt bei ihrer Pause. Ich stanzte nur die Karte und rollte weiter. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier noch ein Gel nahm, 2 hatte ich für diesen Tag dabei.

Das Oberbecken Markersbach war der letzte Checkpoint, die Karte war gestanzt. Jetzt nur noch zurück zum Hotel und ab nach Hause – soweit die Theorie. Es ging jetzt aber nicht nur bergab – auch wenn es sich zunächst vom Oberbecken locker runterrollen ließ. Irgendwann geht es in den Bergen halt immer wieder bergauf. Die anderen haben mich Kurz nach der letzten Stanze überholt, warteten an manchen Abbiegungen, waren irgendwann aber wieder entschwunden. Mittlerweile zogen Wolken auf, die Temperaturen waren angenehm, mir eh warm genug. Hinter Pöhla führt der Track nach links von der Landstraße weg. Hier haben wir uns schon mal ein wenig verfahren, eine Art grüner Parkplatz, Hauptstraße, Anliegerweg – hier kann man schnell die falsche Einmündung nehmen – aber das klärt sich dann schnell.

Der Track folgt hier einer asphaltierten Anliegerstraße – kaum breiter als ein Radweg. Und es geht steil bergauf. Hier mußte ich doch mal wieder zu Fuss gehen. Dieses letzte Stück bis Rittersgrün zog sich hin. Es ging kaum weniger steil weiter, als der asphaltierte Teil endete, etwas später ging es nach links weg, auf einem Weg, der wieder mit groben, faustgroßen Geröllbrocken übersät war. Auch hier bin ich manches Stück gelaufen. Es war nicht mehr besonders steil – aber nicht wirklich gut zu fahren. Dann wurden die Brocken weniger, der Weg besser. Eigentlich müßte doch bald Rittersgrün kommen?

Die ersten Tropfen fielen, als ich oben auf dem Kamm ankam. Rittersgrün war nicht zu sehen – kann ich hier irgendwo abkürzen? Ich wagte es dann doch nicht und hielt mich weiter an den Track. Eigentlich wollte ich für die letzten km auf die Regenjacke verzichten – aber der Regen wurde heftiger. So warf ich mir im Schutz eines einzeln stehenden Hauses doch schnell eine, zumindest wasserabweisende, Jacke über. Hier ging es abwechseln hoch und runter, ein paar hundert Meter ging es auch wieder durch einen recht dunklen Wald. Irgendwann kam auch noch ein Anruf der anderen, ob ich noch auf dem (richtigen) Weg bin. Da war es aber nicht mehr wirklich weit – dachte ich. Es gab noch eine schnurgerade aber ruppige kleine Abfahrt am Waldrand, kurz darauf kam ich aber am “Stonemangarten” in Rittersgrün wieder auf die Chaussee.

Jetzt ab Richtung Hotel. Die 2-3 Kilometer waren doch weiter, als ich es vom Vortag in Erinnerung hatte. Ich befürchtete schon fast, das ich vorbeigefahren bin – kam aber kurz darauf am Hotel an. Oli und Conrad waren am Auto, Conrad nahm netterweise mein Rad entgegen und spritze den gröbsten Dreck ab. Die Jungs hatten geklärt, dass wir uns im Wellnessbereich des Hotels kurz abduschen konnten, die Hälfte war schon damit fertig. Also kurz duschen, umziehen und Trophäe holen. Dann verabschiedeten wir uns von Steeph und Klaus, die sich auf den Weg Richtung Leipzig machten. Chris, Conrad, Oli und ich fuhren zunächst nach Oberwiesentahl, um dort im Rathaushotel unsere Sachen vom Vortag zu holen. Dann ging es auch für uns Richtung Heimat. Zunächst haben wir Conrad und Chris abgesetzt, um 23:20 Uhr hat Oli mich Zuhause abgesetzt

Fazit

Ich habe ja noch ein schlechtes Gewissen, weil ich die Anderen so aufgehalten habe. Zwar hielt ich Oli in den vergangenen Jahren auch immer auf – aber da stand es 50:50 – 50% mussten also auf die anderen 50% warten. Dieses Jahr warteten 5 Leute immer auf einen, also gut 83% auf 17 %. Andererseits: (auch) ich habe Silber geschafft, die Tour in 2 Tagen erledigt. Ich fahre halt “nur” mein Tempo, schneller kann oder will ich nicht. Vielleicht mag ich mich nur nicht selbst quälen. Auf jeden Fall ist der Stonman keine anspruchslose Angelegenheit und so gesehen bin ich dann doch relativ zufrieden mit mir.

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