Original bedeutet in diesem Fall: MTB, keine Road- und keine C-Variante sondern eben die “Stoneman Miriquidi original”-Variante. Eigentlich war 2023 nicht unbedingt ein Stoneman geplant – aber es kam eben mal wieder anders. Zum “Warmmachen” fuhr Oli 14 Tage vorher übrigens
mal schnell den Erzgebirgsmarathon. Vorgesehen waren diesmal 3 Tage – also Bronze. Silber hatten wir schon 2019 und Gold ist bei mir eben nicht drin. Da mein Fahrpensum von Jahr zu Jahr sinkt, sah es auch diesmal nicht gut aus mit meiner Vorbereitung. Dazu kam bei mir auch noch ein neues Rad (29er Fully, 2,4er Reifen) – kann ein Vorteil sein – oder ein Nachteil. Mit dem Rad hatte ich zu diesem Zeitpunkt gerademal 500km zurückgelegt, keine Tour dauerte länger als 1,5 Stunden.
Wir reisten am Donnerstag in Annaberg-Buchholz an. Im Wilden Kaiser war das (neue) Personal ein wenig überfordert – es ließ sich aber alles schnell klären. Am Freitag Morgen schnell bezahlt, und eine Reisetasche mit Olis und meinen Sachen für den gebuchten Gepäcktransfer an der Rezeption hinterlassen. Schnell machte man mir noch das Angebot, das Auto auf dem Hotelparkplatz abzustellen, das ist wesentlich preiswerter, als die Tiefgarage unterm Marktplatz.
Tag 1
In kurzen Radklamotten machten wir uns gegen 9:20 Uhr auf dem Weg zum Tag 1 auf dem Stoneman Miriquidi original. Ich hatte diesmal keine Oberrohrtasche dabei – nur meine obligatorische Satteltasche. Dafür hatten Oli und ich je einen Rucksack. In meinem Fall waren aber nur Regenjacke und -Hose sowie etwas Gel und die Brieftasche drin. Tage vorher haben wir natürlich ständig das Wetter gecheckt, nun war der Himmel bedeckt – so kennen wir das Wetter im Erzgebirge. Es sah mal wieder nicht all zu gut aus….
Die Unterkunft liegt ca. 2 km neben der Route – und bereits diese 2 km bis zum Track hatten eine schöne Steigung zu bieten. Ich war schon fertig, als wir auf dem Track gelangten… Zunächst fuhren wir ein Stück auf einem Radweg, bevor wir auf einen Feldweg abbogen. Erstes Ziel: Scheibenberg, Entfernung ca. 16 km, mit 807 m der niedrigste Gipfel des Stoneman Miriquidi original. Die Feldwege wurden schnell schmaler, irgendwann zu Singletrails. Stellenweise wurde es auch steinig und wurzelig. Kurze Stücke habe ich mein Rad da rübergeschoben. An einem Baumstumpf fiel mir ein Ofenrohr auf. Auf der darunter angebrachten Schiefertafel der Spruch: Im Wald da steht ein Ofenrohr, man stell sich mal die Hitze vor. Ein Foto habe ich leider nicht gemacht.
Wie auch immer: kurz vor 11 Uhr waren wir auf dem Scheibenberg. Vor den letzten 300 Metern, die auf Asphalt zurückgelegt werden, kam im Wald eine Steigung, die ich nur laufend bezwingen konnte. Klar war Oli längst oben, als ich ankam. Das Wetter hatte sich mittlerweile gebessert, es gab zwar noch Wolken aber die Sonne schien. Schnell gestanzt, Foto gemacht, Flaschen aufgefüllt und weiter ging es schon Richtung Oberbecken Markersbach.
Zunächst ging es über einen kurzen Singletrail (200m?) vom Scheibenberg runter, wir überquerten die Landstraße und verschwanden im Wald. Knapp 13 km mit 265 hm waren jetzt zurückzulegen. Es ging ca. 8 km fast nur bergab. Einige Passagen davon waren mir doch zu „technisch“ so, dass ich es lieber vorsichtig angehen ließ. Auch als die Wege breiter und besser wurden, war Vorsicht geboten, über die Wege waren immer wieder einzelne Furchen gezogen, die mich die Abfahrt ruhiger angehen ließen.
Ein kurzes Stück rollten wir in der Ebene bevor der Anstieg zum Oberbecken begann. Oli fuhr natürlich immer vorneweg, wartete aber an Kreuzungen und Abbiegungen um sich zu vergewissern, dass ich den richtigen Weg finde. Der Track kam übrigens wie immer 3 Tage vor Antritt der Fahrt und enthielt aktuelle Umleitungen. Zwar gab es im Wald oder bei dicht nebeneinanderliegenden Wegen mal Unstimmigkeiten oder schlechtes GPS-Signal – der Track hat aber im Grunde bestens gestimmt.
Vom “Unterbecken” Markersbach verläuft der Anstieg zunächst auf der Landstraße bis irgendwann in den Wald abgebogen wird. Hier hatte ich doch etwas zu kämpfen und wurde ganz locker von 2 Gravelbikern überholt. Wenn ich mich recht erinnere, bin ich hier auch irgendwo abgestiegen. Oben an der Stanzstelle wartete natürlich Oli. Zwar führte der Track auch vor 4 Jahren hier entlang – aber erst seit 2023 gibt es hier auch eine Stanzstelle – das Schild ist nur grün statt blau. Es gibt jetzt also 10 Gipfel – das ist noch nicht auf allen Flyern, Schildern u.ä. berichtigt, selbst auf der Website des Stoneman steht Anfang 2024 noch etwas von 9 Gipfeln – aber gut, es sind jach auch 10 “Stanzstellen”… ;-) . Am Oberbecken gibt es sonst nichts zusehen, das Becken ist eingezäunt, man sieht nur den Hang/die Böschung rundherum und die dort montierten Solarpaneele.
Also weiter Richtung Rabenberg, nach ca. 4 km trafen wir aber schon auf den Gasthof “Ephraimshaus” und beschlossen, dort Mittagspause zu machen. Recht dunkle Wolken hingen über uns, Donnergrollen war zu hören – kein gutes Zeichen. Es fielen auch erste Regentropfen. Wir saßen unter einer großen Linde aber trocken, auch als es kurz etwas mehr nieselte. Ich musste mir das Schnitzel geradezu reinzwängen, Hunger hatte ich überhaupt nicht. Ich nahm noch etwas Salz, da das bei mir eher gegen Krämpfe zu helfen scheint, als das viel beschworene Magnesium. Meine Bratkartoffeln hat Oli noch verdrückt.
Pünktlich, zum Ende unserer Pause, hörte es auf zu nieseln. Nachdem die Wasservorräte aufgefüllt waren, ging es auch gleich weiter, zunächst noch etwas bergab und kurz vor Rittersgrün bergauf bis es kurz vor dem „Pausenhof“ (Der Garten der Familie Bleyl) nochmal bergab geht. In Rittersgrün schneiden sich die Tracks der MTB- und der Road-Variante bzw. SMQ und SMQR. Für die C-Variante (Corona-Variante) war das auch ein Kontrollpunkt, dieses Jahr hing hier aber keine Stanze mehr. Dafür kann man hier immer noch Wasser tanken, Getränke und Snacks kaufen – alles über eine Kasse des Vertrauens. Wir verweilten hier diesmal nur kurz und fuhren weiter Richtung Rabenberg.
Den Weg zum Rabenberg hatte ich doch etwas anders in Erinnerung. Dieses Mal bogen wir recht zeitig auf einen Singletrail ab, wohingegen wir vor 4 Jahren länger auf breiten „Waldautobahnen“ blieben. Zumindest dieser Singeltrail war damals gesperrt. Hier gab es dann irgendwo eine kleine „Unstimmigkeit“, ein Stoneman-Schild (mit U, für Umleitung?) war zu sehen und auf dem Garmin der Track, der links lang führt. Es war aber auch der Track rechts zu sehen – hier hing aber rot-weißes Flatterband im Weg. Wir wählten trotzdem rechts und fuhren somit eine Schleife die ca. 5km lang war und uns etwa 30 Minuten kostete. Es war aber der richtige Track – Hindernisse (Flatterband) fanden sich hier keine. Diese Schleife wird anscheinend von so einigen ausgelassen, die sich im Vorfeld intensiver mit der Route befassen. Auf dem Bild mit dem Routenvergleich sieht man, wie dicht Hin- und Rückweg hier zusammenliegen, es ist kein Abstand erkennbar.
Kurz vorm “Gipfel” konnten wir einen schönen (einfachen) Trail befahren. Wir kamen dann fast direkt an der Stanzstelle – die jetzt ein paar Metern neben ihrem Standort von 2019 liegt – heraus. Stanzen, Flaschen auffüllen, Fotos machen und ab Richtung Auersberg – auf dem Weg dorthin konnten wir zunächst aber noch ein paar schön angelegte Abfahrten mitnehmen.
Der Auersberg sollte der letzte Gipfel des Tages werden. Nur noch 14 km lt. Tafel auf dem Rabenberg – und über 400 hm. Ich habe das kurze Stück dann auch ganz schön verflucht. Zunächst ging es aber bergab über Erlabrunn, direkt an der alten Schleiferei vorbei, in der wir bei unserer Stoneman-Tour 2019 übernachteten.
Gleich im Ort begann dann der Anstieg. Vom Höhenprofil sieht es bei Komoot fast harmlos aus – aber der Anstieg hat es in sich – zumindest für mich. Zwar bin ich der Meinung, dass ich bisher weniger laufen musste als 2019, zufrieden mit mir war ich aber nicht. Ich bin dieses Jahr einfacher wenig gefahren – und wenn, dann Rennrad. So mußte ich dann auch vor dem Auersberg mal wieder ein Stück zu Fuß gehen – es war zu steil für mich. Den Gipfel erwartete ich hinter jeder Kurve – aber es dauerte noch einige Kurven bis wir ihn tatsächlich erreichten. Am Gipfel war ich dann der Meinung, dass der Track einen kleinen Umweg über den tiefer gelegenen Parkplatz macht. Den wollte ich vermeiden und bin die letzten 100-200 geradeaus hochgefahren – der Track führte aber über den Parkplatz noch in den Wald und ist wohl weniger steil, als die von mir gewählte Abkürzung.
Nach dem Stanzen ging es dann abwärts. Die geplante Unterkunft „Pension Schanzenblick“ lag etwas abseits vom Track. Wir überquerten die S272, die wir nicht befahren wollten, und bogen dann irgendwo links ab. Bei seinem vielen Warten hatte Oli sich einen möglichen Weg schon ausgesucht. In der Pension wurden wir sehr freundlich begrüßt, der kleine Fahrradraum war bereits voll mit den Rädern anderer „Stonis“- ein Begriff, den ich von der Chefin des Hauses übernahm. Der Chef des Hauses fuhr den SMQ selbst mehrere Male: 7 Steine verschiedener Farben inkl. zugehöriger Stanzkarten stapelten sich auf dem Tresen.
Unser Gepäck war bereits dort – also nur noch hoch ins Zimmer, duschen, umziehen und ab zum Essen. Das Essen war sehr lecker – nur Hunger hatte ich immer noch nicht.
Knapp 77 km bei 2092 hm standen auf dem Garmin. Strava meldet eine “Bewegungszeit” von 8 Stunden und ein durchschnittliches Tempo von 9,6 km/h
Von Göran kam am Abend die Nachricht, dass er am morgigen Samstag doch nicht Gold fahren würde wie ursprüngliche geplant. Es war schlechtes Wetter angesagt. Anders kennen Oli und ich den Stoneman aber nicht…
Tag 2 Stoneman Miriquidi original
In der Nacht bzw morgens gegen 4 Uhr wurde ich zum ersten Mal wach, das Fenster stand weit auf und es regnete in Strömen. Ich muss vom Regengeräusch wach geworden sein. Ins Zimmer kam nichts, der Dachüberstand war groß genug, dass es drinnen trocken blieb. Der Regen wurde dann gegen 5 – oder 6 Uhr noch heftiger. Im Halbschlaf spielte ich schon fast mit dem Gedanken, dass der SMQ 2023 für uns zu Ende ist. Zum Glück liess der Starkregen zum Frühstück nach. Der Frühstücksraum war schon gut gefüllt, es sah nach einigen „Stonies“ aus, draußen nieselte es nur noch ganz leicht. Nach dem Frühstück und packen der Tasche für den Gebäcktransport standen wir dann mit ca. 6 anderen Stoneman-Fahrern und Fahrerinnen draussen und machten die Räder fertig.
Oli war der Meinung, dass mein Rad zu sehr springt und ich mit etwas weniger Luftdruck fahren sollte. Ich hatte, wie von den schmaleren 27,5 Zollrädern gewohnt, hinten ca 2,1 und vorn 1,9-2 bar drauf. Also habe ich hier kurz etwas Luft abgelassen. Wir machten uns mit den anderen Stonies in kurzen Abständen auf den Weg, verloren uns aber schnell aus den Augen, da wir wohl alle andere Wege nahmen, um auf den Track zu kommen. Oli und ich hatten uns kurzzeitig tatsächlich Gedanken gemacht, ob wir an der selben Stelle auf den Track zurück sollten, an der wir ihn am Vortag verlassen hatten, entschieden uns dann aber dagegen.
Bis hierhin habe ich den Text direkt kurz nach der Tour verfasst, alles was jetzt kommt, ist über 3 Monate später niedergeschrieben worden und dementsprechend ungenauer.
Der 2. Tag auf dem Stonaman Miriquidi original sollte uns dieses Jahr mit dem Klinovec und dem Fichtelberg die beiden höchsten Gipfel bescheren. Zunächst ging es aber zum Blatenský vrch, nach dem Auersberg am Tag 1 der zweite Gipfel über 1000 m, genau 1043 m. An diesem 2. Tag war kein Gipel mehr unter 1000 m dabei. Ein Stück hinter Johanngeorgenstadt überquerten wir die Grenze nach Tschechien und fuhren auf nicht so gutem Asphalt ein Stück die Cerna/Schwarza entlang. Nach wenigen Kilometern bogen wir nach Rechts ins Gelände ab. Hier war der Weg und die Routenführung ungefähr so, wie ich sie in Erinnerung hatte.
Die letzten 500m fährt man praktisch gerade auf den Gipfel zu – bei einer durchschnittlichen Steigung von über 10 % – und in Verlängerung dieser Geraden auf der anderen Seite wieder herunter. Zwischendurch natürlich Karte stanzen nicht vergessen. Auf dem Gipfel waren noch ein paar andere Stonis, die sich gerade zur Weiterfahrt fertig machten. Wir machten keine große Pause, drückten das Loch in die Karte und fuhren vom Gipfel abwärts. Nächster Halt: Plesivec.
An die Fahrt zum Plesivec habe ich keine großen Erinnerungen mehr, nur an die letzten 2 Kilometer zum Gipfel. Es war wie 2019 wieder das steile und steinige Stück, bis man zu einer Wiese kommt. Diesmal bin ich hier nicht abgestiegen sondern habe es mit letzter Kraft bis zur Wiese geschafft. Hier kreuzen jetzt einige Singeltrails den Track und man muss ein wenig aufpassen, nicht im Weg zu stehen. Ich machte hier eine kurze Verschnaufpause und wechselte ein paar Wort mit einigen anderen MTB-Fahrer die gerade dort standen. Anschließend ging es über den Hang kurz in den Wald um ca 200m vor dem Gipfel an einer kleinen Straße herauszukommen. Bis hier schneidet man die angelegten Singletrails noch 2-3 mal.
Auf dem Gipfel: na klar, Karte stanzen und hier auch mal wieder Wasserflaschen füllen. Kurzes Gespräche mit anderen an der Stanze, Sachen richten und weiter ging es. Bergab nahmen wir dann die präparierten Singeltrails, als Amateuere (jedenfalls ich) natürlich nur den blauen, der hier “Helen” heißt. Wir überquerten wieder den Hang bzw die Wiese und fuhren ein kurzes Stück zwischen ein paar Bäumen entlang. Für mich war es ein mords Spaß – auch, wenn wir 2-3 mal anhalten mussten um die wirklichen Könner vorbeizulassen. Hier hat sich für mich schon die versenkbare Sattelstütz ausgezahlt. Ich hätte stundenlang hier fahren können. Leider waren wir aber irgendwann unten an der Liftstation. Dort war eine kleine Schlange an MTBlern oder Downhillern, die mit dem Lift nach oben wollten. Unsere Route führte auch wieder nach oben – ohne Lift – kurz unter dem Lift durch und dann immer weiter aufwärts.
Allerdings war es so steil, dass ich nach wenigen Metern absteigen musste. Auch Oli ging kurz darauf ebenfalls zu Fuß. Lt meinem Trittfrequenzsensor bin ich hier 15 Minuten zu Fuß unterwegs gewesen – 2 mal für je ca 1 Minute unterbrochen, in denen ich es vergeblich kurz mit fahren probierte.
Nächster Gipfel: Klinovec, der große Bruder des Fichtelbergs. Zunächst kam aber wieder der lange Anstieg auf Asphalt – auch, wenn es mir diesmal nicht so schlimm vorkam. Eine schmale Straße, die sich durch kleine Ortschaften bergauf windet. Schon 2019 war ich der Meinung, dass am höchsten Punkt dieser Straße eigentlich auch eine Stanze hingehört – und auch jetzt sehe ich das so, nach der zusätzlichen Stanze am Oberbecken Markersbach auf deutscher Seite, wären es dann wenigstens 4 Gipfel / Stanzen auf tschechischer Seite. Hoch genug ist es hier. Im kleinen Ort Marianska haben wir an einem Imbiss erstmal Mittagspause gemacht. Einige Zeit später kamen dann auch die Stonis vorbei, die wir u.a. auf dem Blatensky vrch getroffen haben. Wir haben uns etwas zugerufen, sie wollten aber weiter, da es gerade so gut lief – nur um nach 50 m dann doch Rast an einer kleinen Bank zu machen.
Nach der Pause ging es noch ein Stück die Landstraße entlang bis man diese am höchsten (?) Punkt verläßt und rechts auf Wanderwege einbiegt, die zunächst über Wiesen und nur gelegentlich durch kleine Waldstücke führen. Irgendwann wird der “Baumanteil” aber höher und man befindet sich im Wald. Der Wald, wo 2019 die Wege praktisch nicht erkennbar waren, da über und über von den Resten von Baumfällarbeiten bedeckt. Aus jetztiger Sicht war das nicht so verkehrt, da die jetzt freiliegenden Wege recht ausgeswaschen sind, Spurrillen, große Steinbrocken liegen dort im Weg. Ein paar kurze Stücke bin ich hier vorsichtshalber gelaufen.
Als wir dann wieder auf die Landstraße stießen, sind wir dieser nicht wie 2019 gefolgt sondern haben rechtzeitig den Singletrail gefunden, den wir damals übersahen. Na gut, ein paar Meter sind wir daran vorbei – aber wir haben ihn dieses Mal rechtzeitig bemerkt. Einige Stellen waren mit unangenehmen Wurzeln versetzt, ansonsten konnte man hier etwas rollen lassen. Wir kamen kurz darauf in Jachymov an, haben hier hinter einem Kreisverkehr nochmal eine kurze Schleife gedreht, dann aber den richtigen Weg gefunden. Anschließend ging es dann beständig hinauf. Noch fuhren wir auf Asphalt, links und rechts Häuser, die Bebauung wurde aber weitläufiger.
Der Weg kam mir überhaupt bekannt vor – weil er auch anders verlief als vor 4 Jahren wie sich später zeigen sollte – s. die “Trackvergleiche”. Wir kamen von entgegensetzer Seite an – also wie 2019 mit MTB und 2021 und 2022 mit Rennrad (2020 gab es “Dank” Corona die C-Variante ohne tschechische Seite). Die letzten Meter führten über einen mit sehr grobem Schotter (ähnlich beim Bahndamm) bedecktem Wanderweg. Oli war natürlich bereits oben. An der Stanze ein paar Worte mit anderen Stonis gewechselt und dann ab zu der kleinen Imbis-Hütte. Dieses Jahr holten wir nur etwas zu trinken – soweit ich mich jedenfalls erinnere. Wir sassen draußen, es herrschte reger Betrieb. Downhiller kamen mit dem Lift nach oben, einige seltsame, elektrische Einräder kamen vorbei. Insgesamt ein von Fahrradfahrern gut besuchter Ort.
Damit lag der höchste Gipfel auf dem Stoneman Miriquidi original hinter uns. Fehlt noch der kleine Bruder auf deutscher Seite – aber zunächst mussten wir vom Klinovec runter. Das geschah über eine recht lange Abfahrt über Singletrails und dann breite Waldwege. Stellenweise ging es auch wieder etwas bergauf.
An einer Stelle nahmen wir den falschen Weg, bemerkten das aber nach ca 300m und mussten dieses recht steile Stück – bergab lief es gut – wieder hinauf. Oli meinte schon, dass wäre der Weg, den wir 2019 hinaufgefahren sind. Wie sich gerade bei der Auswertung zeigte, sollte er Recht haben. Das war die Piste, die ich 2019 so verflucht habe, die damals wie frisch umgegraben erschien und wo wir an einer Stelle eine Weile brauchten, um den richtigen Weg zu finden da uns der Track ein wenig in die Irre führte und der Baum mit dem Stoneman-Schildchen umgestürzt war. Damals habe wir uns bergauf verfahren, diesmal bergab.
Irgendwann gelangten wir dann auf die Landstraße, die wir aber kurz vor Bozi Dar wieder verließen, um noch eine paar angelegte Trails rechts neben der Straße mitzunehmen. Das ganze wirkte eigentlich recht unspektakulär, war für mich aber recht eng und kurvenreich angelegt, hat aber wieder mords Spaß gemacht. Wir fuhren durch Bozi Dar und waren dann kurz darauf in Deutschland am Fuße des Fichtelberges. Meiner Meinung nach sollte man nach dem Klínovec gleich den Fichtelberg mitnehmen – wenn Zeit dafür ist. Leider waren wir die letzten Jahre so spät am Klínovec, dass wir von dort gleich zur Unterkunft sind. Das bedeutete am nächsten Tag dann, dass man von “ganz unten” – in unserem Fall Oberwiesenthal – bis auf den Gipfel muss. Kommt man vom Klínovec, hat man ca. 1/3 weniger hm zu erradeln. 2019 war unsere Route anders, Fichtelberg der 1. Berg am 1. Tag, Klínovec am 2. Tag der letzte Berg.
Der Einstieg in den Anstieg zum Fichtelberg war ein kleiner Pfad, der über eine Wiese führt. Am Ende der Wiese bogen wir links ab und fuhren am Waldrand entlang, überquerten die Chaussee zum Gipfel und von da an ging es nach 200m rechts ab und schnurgerade Richtung Bergstation Fichtelberg. Ein guter, breiter Weg mit einigen flacheren und einigen steilen Stücken. Die 1,5 km bis zum Gipfel zogen sich. Unterwegs hörte man immer wieder Lautsprecherdurchsagen – auch wenn ich nicht genau hören konnte, was gesagt wurde. Einige Streckenposten waren zu sehen.
Mit letzter Kraft konnte ich die letzten Meter, das steilste(?) Stück vorm Gipfel überwinden und dann war ich direkt an der Stanzstelle auf dem Fichtelberg – ziemlich genau 2 Stunden, nach dem ich an der Stanze auf dem Klinove war – da wir dort aber noch Pause machten, war es keine reine Fahrzeit von 2 Stunden.
Auf dem Fichtelberg war kein Durchkommen. Der ganze Gipfel war abgesperrt, hier fand ein Laufevent mit großer Beteiligung statt. Nach dem Stanzen der Karte konnte man nur am Rand, direkt hinter den aufgestellten Bauzäunen vorbei, dann links an den Gebäuden und dahinter dann runter vom Gipfel.
Hier bin ich noch nie langgekommen. Ein richtig steiles Stück, dass ich sehr vorsichtig anging, erwartete uns. Einige Reste einer alten Bobbahn o.ä. waren zu erkennen. Irgendwann ging es nach rechts in dunklere Waldwege, hier gab es einige Querrinne oder -Wellen auf dem Weg. Nach wenigen Minuten kamen wir aus dem Wald und gelangten auf eine kleine, bestens asphaltierte Landstraße die wir im Grunde bis zum Hotel hinunterollen konnten. Ich passte nur auf, dass ich nicht zu schnell wurde.
Insgesamt lief der 2. Tag für mich besser, als der erste. Ich befürchte, Oli hat am Tag eins doch etwas seeehr viel Rücksicht nehmen müssen. Was ist nun besser: vor so einer Tour ein paar Tage pausieren, wie ich est tat – oder 1-2 Tage vorher doch ganz locker etwas “warmfahren”?
Gut 74 km und 1910 hm haben wir an Tag 2 hinter uns gebracht. Mein Durchschnittstempo lag bei knapp 10km/h, “Bewegungszeit” lt Strava 7 Std. 35 Minuten.
Im Best Western Ahorn Hotel Oberwiesenthal kurz die Schlüssel für den Fahrradschuppen geholt und die Räder notdürftig gereinigt. Dann aufs Zimmer, duschen und ab zum Abendbrot. Wir wählten a la card. Am Nachbarstisch 2 Stoni-Pärchen, die wir bereits unterwegs getroffen haben. Die hatten Mühe, ein vegetarisches Essen zu bestellen, die Küche könne das nicht mehr. Es brauchte einige Überredung und den Vorschlag der Gäste, bei einem Essen doch einfach das Fleisch wegzulassen und eine andere Soße zu machen. Für so ein Hotel doch ein wenig unter Niveau.
Tag 3
Am nächsten Tag ging es für uns nach dem ordentlichen Frühstück weiter, nächstes Ziel: Bärenstein – “der schönste Anstieg”, wie ihn mal ein Rennrad-Stoni in der Saigerhütte nannte. Den Weg, den wir am Vorabend so locker runterrollten, mußten wir nun hinauf – und hier geht es ganz schön steil hinauf. Die ersten Kilometer führt dieser Teil wieder auf Nebenstraße und Radwegen entlang. Es herschte trübes Wetter, feuchte Luft, fast, als würde feiner Nieselregen in der Luft stehen. Es war aber nicht kalt. In der Ferne meinte ich, Musik und Durchsagen zu hören. wir blieben auf Asphalte, gelangten aber nach kurzer Zeit in den Wald. Nur gelegentlich, z.B. an einer kleinen Siedlung, wurde es etwas lichter und man konnte etwas weiter sehen als nur bis zum nächsten Baum. Irgendwann war aber auch der Aspahlt zu Ende und irgendwann kamen wir irgendwo auch aus dem Wald. Wo wir genau waren, wußte ich nicht.
Weder kam mir der Weg bekannt wor, noch gab es irgendwelche Ortschilder. Dafür sahen wir jetzt trotz des feuchten Wetters vermehrt Leute auf den Wegen und auch also wir aus dem Wald kamen, waren in der Ferne ein paar Menschen zu erkennen. Ein paar Schilder und Pfeile waren uns zwischendurch schon aufgefallen. Wir mussten jetzt bald am Bärenstein sein. Es ging jetzt ein kurzes Stück an einer Wiese entlang und wir nährten uns wieder einer kleinen Straße – das war die Straße, die zum Bärenstein führt und die wir schon 3 Mal mit Rennrad hochgefahren sind. Wir kamen hier aber viel weiter oben auf die Straße – damit lag nur noch ein kurzes Stück zum Bärenstein vor uns. Mit Rennrad muss man diese Straße unten aus dem Ort hoch. Mit MTB bleiben einem hier einige Steigungen erspart – zumindest scheint es über den MTB-Track hier etwas gemächlicher hochzugehen.
Wir kamen mit MTB also dort auf die Straße, wo es einen Parkplatz gibt und die Straße wieder für die letzten Meter im Wald verschwindet. Hier standen einige Menschen, die Straße war mittels Kegel in der Mitte geteilt. Somit hatte ich für die letzten steilen 500 Meter nur die halbe Straßenbreite, um gegen die Steigung auf den Bärenstein zu “kreuzen”. Erschöpft, aber ohne abzusteigen, kam ich an der Stanzstelle an. Hier – oder vor 500m – haben wir dann auch erfahren, warum diese Sperrung und was die Menschen auf die Strasse treibt: Es fand gerade die 4-Hügel-Tour (4HT – 4 Hübel Tour – kein Schreibfehler) statt. Start war wohl in Oberwiesentahl – und kaum waren wir auf dem Bärenstein, kamen die ersten eBiker mit Startnummer. Während ich aber noch ein Gel verdrückte, fuhren diese schon wieder hinunter.
Wir mussten uns von nun an wohl den Track auf unbestimmte Zeit mit den Teilnehmern dieser Veranstaltung teilen. So rollten auch wir den Bärenstein hinab und bogen vor dem o.g. Parkplatz nun links ab. Hier verlief ein teils ausgewaschener Singletrail und ich habe doch ein paar eBikern Platz machen müssen. Die waren viel schneller unterwegs und bei weitem nicht so vorsichtig wie ich.
Der Singletrail endete recht schnell und wir gelangten mal wieder auf Asphalt. Ca. 4,5 km nach dem Bärenstein überquerten wir die B95. Auch hier trotz des trüben feuchten Wetters einige Menschen an der Straße, die offensichtlich auf die Teilnehmer der 4-Hübel-Tour warteten. Das setzte sich auf den nächsten paar hundert Metern fort. Vor einigen Häusern standen oder saßen Menschen mit griffbereiten “Kaltgetränken” und feuerten auch uns an. Gleich anschließend ging es ein kurzes Stück durch den Wald und anschließend über von Bäumen gesäumte Feldwege, gelegentlich über Asphalt durch kleine Ortschaften.
Wir waren wohl noch auf der “Rennstrecke”, gelegentlich gab es Rufe von hinten, dann hieß es für mich, vorsichtig ganz rechts fahren und kurz darauf schossen in der Regel ein paar Mountainbiker auf (in der Regel) Hardtails vorbei. Mir hingegen hing die Zunge schon wieder zum Hals raus… na ganz so schlimm war es nicht, ich fuhr aber auch wesentlich langsamer. Etwa 14 km nach dem Bärenstein begann der Einstieg zum Pöhlberg. Der Weg war mir bekannt. Ein extrem steiler (lt Strava z.T. über 20%) , aus kleinem Granitpflaster angelegter Weg, auf Strava “Geyersdorfer Knochen” genannt, zwang mich wie 2019 nach kurzer Zeit zum Absteigen.
In einer kleinen Siedlung angekommen, konnte ich wieder auf dem Sattel Platz nehmen um gleich darauf in den Wald zu fahren. Recht steil (zwischen 10-20%) ging es auf einem schmalen Pfad aufwärts. Verbissen hielt ich mich noch im Sattel. Der Pfad war z.T. steinig und ich hatte etwas Sorge, dass ich auf solchen Stellen wegrutschen würde. Und plötzlich stand da wieder ein Ofenrohr! Das erinnerte an das Ofenrohr vom Tag 1, auf dem Weg zum Scheibenberg. Zum Fotografieren hatte ich aber endgültig keine Nerven mehr. Etwas später gelangte ich auf die alte Bobbahn. Oli war schon längst nicht mehr zu sehen.
Ich hielt mich nur noch kurze Zeit im Sattel, dann gab ich auf. Ich lief möglichst weit am Rand – links oder rechts. zwar fanden die Schuhe mit den Cleats auf den Steinen nicht gerade guten halten – es lief sich für mich aber besser, als zwischen den großen Steinen auf dem “Weg”. Strava meldet hier Steigungen von teilweise 40%, im Schnitt 19,2% – kann das sein? Für diesen 1 km durch den Wald benötigte ich 20 Minuten…
Oben am Berghotel Pöhlberg angekommen, fuhren wieder Teilnehmer der 4-Hübel-Tour vorbei – die nahmen hier den weniger steilen Weg über die Straße. Wir folgten hier abwärts ebenfalls kurz der Chaussee und ließen uns rollen. Dem Track folgend kürzten wir dann etwas durch den Wald ab. Hier gab es neben der Straße einen Radweg, der fast so breit wie die Straße war. 2019 haben wir hier fast den Track verloren, weil es bergab so gut rollte. Diesmal mußten wir aber ganz nach unten zur Hauptstraße. Diese kam mir seltsam bekannt vor – kein Wunder, wir waren in Annaberg-Buchholz, 300m von hier stießen wir vorgestern zum ersten Mal auf den SMQ-Track. Jetzt war es nur noch ein knapper km bis zum Hotel und wir konnten uns fast bis vor die Tür rollen lassen.
Am Tag 3 waren 33,6km und 703 hm, ich was 2 Std 51 min “in Bewegung. Mein Durchschnittstempo betrug 12 km/h. Insgesamt wäre also für mich wohl immer noch Silber drin – je Tag 10 Stunden in Bewegung bei einem Schnitt von sagen wir 10 km/h sollte für die offiziell 162 km genügen. Bleiben natürlich andere Punkte wie eigene Form, Wetter, Umleitungen. Wir fuhren hier 185 km inkl (Um-) Weg zu den Unterkünften.
Unser Gepäck war schon dort. Also Auto holen, Räder verstauen, etwas frisch machen und kurz etwas essen – der Stoneman Miriquidi original 2023 war damit vorbei. Schön war es wieder – und wieder anstrengend. MTB – Rennrad steht es jetzt 2 : 3. Was jetzt noch blieb, ist eine 3stündige Autofahrt nach Hause. Inzwischen gibt es schon eine Anfrage für 2024, es würde dann 3 : 3 stehen ;-)
Hier nochmal ein kompletter Routenvergleich zwischen 2019 und 2023. wie erwähnt, nicht alle Abweichungen beruhen auf einen anderen Track – aber die Allermeisten. Eine absichtliche Abweichung aus 2019 ergab sich durch eine gewollte “Abkürzung” von Oberwiesenthal zum Fichtelberg. Hier ignorierten wir den Track und quälten uns eine Wiese/Skipiste hoch. Eine andere Abweichung beruht zumindest teilweise aus der Fahrt zur Pension Schanzenblick bei Johanngeorgenstadt
Während man sich bei der Road-Varianten recht gut auf die angegebenen Entfernungen zwischen den Stanzstellen verlassen kann – und so mit einen guten Anhaltspunkt hat, wo/wann die nächste Stanzstelle kommt – hätte ich bei MTB so meine Zweifel.