Tops und Flops 2019 – meine persönliche Auswahl. Ich kaufe übers Jahr gesehen ein Haufen mehr oder weniger nützliches Zeug fürs Fahrrad und drum herum. Hier mal eine kleine Rückschau, wo ich mich 2019 vergriffen habe – oder auch nicht.
Anmerkung: Das ist keine Werbung sondern einfach nur eine subjektive Meinung. Obwohl hier Marken- und Produktnamen vorkommen, bekommen wir kein Geld für diesen Artikel. Daher gibt es auch keine direkten Links. Preisangaben lassen wir ebenfalls, die UVP werden eh meist unterboten.
Kleidungs-Zubehör
Eindeutig top sind die Handschuhe von Gore. Sie sind ungefüttert und ungepolstert, dafür winddicht und aus leicht dehnbarem Material. Für meine recht normalen Hände sind sie allerdings etwas zu lang und am Fingeranfang ein klein wenig zu eng – trotz der Flexibilität. Bis ca 5 °C komme ich damit klar, darunter wird es dann doch zu kühl. Touchscreen-Displays lassen sich mit diesen Handschuhen gut bedienen. Ein paar Kritikpunkte habe ich aber: die Fingerspitzen sind etwas rutschig am Bremshebel. Zwar gibt es einen Streifen rutschhemmenden Materials – aber der ist bereits über den ersten Fingergliedern angebracht. Keine Ahnung, wer damit z.B. die Bremse greift, ich kann es nicht.
Obwohl ich ein paar wasserdichte Schuhe habe, waren die Füße doch mal nass – z.B. bei der Radtour nach Usedom. Meine Vermutung war, dass das Wasser letztlich über Hose und Socken in die Schuhe gelangte. Dann stieß ich auf die Gamaschen von GripGrap. Diese sollen den Übergang Schuh-Bein abdichten. Ich würde behaupten, dass das nur funktionieren kann, wenn die Socken nicht über die Gamaschen hinausragen und die Gamaschen unter der Hose getragen werden. Ansonsten müssen die Gamaschen natürlich eng anliegen – was sie auch tun. Bei Northwave Schuhen sitzen sie ganz ordentlich. Bei meinen recht klobigen Schuhen von Vaude rutschen sie allerdings doch immer wieder nach oben vom Schuh.
Beleuchtung
Vielleicht war es sogar schon 2018 – aber probiert habe ich es erst 2019: das lt. StvZO zugelassene Rücklicht von BBB ( “BBB RearLaser BLS-78K” ) Betrieben wird es mit 2 AAA-Batterien. Persönlich finde ich das nicht schlecht, die Batterien gibt es überall zu kaufen. Die Leuchtdauer mit einem Satz Batterien ist mit ca. 30 Stunden angegeben. Mit um die 10 € ist das Rücklicht recht günstig, die Form entspricht der vieler Versionen dieser Art. Der Halter ist allerdings etwas anders: Das Rücklicht wird nicht reingeklippst, sondern durch eine Viertel-Drehung fixiert (daher die Aussparung im Clip). Ansonsten kann es mit einem Gürtelclip auch an Rucksack oder Satteltasche befestigt werden.
Bei Top oder Flop muss ich das Rücklicht allerdings eindeutig unter Flop einordnen: bei Erschütterungen schaltet sich das Rücklicht immer wieder aus, der Taster scheint nicht sehr stabil zu sein. Auch beim zweiten Rücklicht derselben Art habe ich dieses Problem: einmal den Bordstein herunter oder über einen dickeren Ast oder eine Bodenwelle und das Rücklicht ist oft aus. So etwas nutzt keinem.
China-Lampe: Nicht alles, was aus China kommt, ist Schrott, klar. Ich habe mal wieder bei Wish zugeschlagen und mir eine kleine, aufladbare Lampe gekauft. Die ist sogar überraschend hell. Da sie in der hellsten Stufe allerdings nach ca. 15 Minuten aus ist bzw. nur noch glimmt, muss ich sie bei meinen persönlichen Tops und Flops doch unter Flop einordnen.
Für das Geld, das ich insgesamt für solch billigen China-Kram ausgegeben habe, hätte ich auch was Vernünftiges bekommen, auch aus China.
Mein Favorit unter Tops und Flops ist eindeutig Sigma Blaze, ein klares “Top”. Im Set mit der Sigma Aura 80 gekauft, überzeugen beide Lampen zumindest nach den ersten wenigen Fahrten. Für beide gilt: zugelassen gemäß STVZO und aufladbar via USB. Zumindest das Rücklicht kann auch während des Betriebes aufgeladen werden.
Das Rücklicht Blaze verfügt über eine Automatik, die mit dem ersten Tastendruck eingeschaltet wird. Dann geht das Rücklicht (1 LED) erst an, wenn es dunkel genug ist. Wird das Rad abgestellt, geht das Rücklicht nach einigen Minuten in den Standby, nach weiteren Minuten richtig aus. Der Hammer ist aber die Bremslichtfunktion: wird das Rad abgebremst, geht für ca. 4 s das Bremslicht (2 weitere LEDs) an – auch, wenn das Rücklicht noch nicht leuchtet ist, weil es noch zu hell ist.
Im Normalmodus leuchtet die 1 Rücklicht-LED auch am Tag, das Bremslicht funktioniert dann ebenfalls, wenn gebremst wird. Die Befestigung erfolgt mittels O-Ring oder Gummiband. Das Rücklicht hat eine Art Sockel, der die Neigung der Sattelstütze ausgleicht. Er reicht nicht über die gesamte Länge des Rücklichtes und benötigt so weniger Platz an der Sattelstütze. Direkt über der Sattelstützenklemmung angebracht, reicht das Rücklicht daher über die Klemmung sogar nach unten. Vorausgesetzt, die Klemmung der Sattelstütze ist nicht zu klobig -bei meinem MTB geht das nicht. Die Leuchtdauer ist mit ca. 7 Std angegeben.
Die Frontlampe Aura 80 ist in der mittleren Stufe bereits hell genug für den normalen Straßenverkehr. Insgesamt kommt es nicht an meine nicht-zugelassene Lampen heran – aber sie ist halt zugelassen und blendet bei korrekter Einstellung nicht den Gegenverkehr. Durch einen seitlichen Lichtauslass ist auch von der Seite gute Sichtbarkeit gegeben. Die Befestigung erfolgt mittels Gummiband, es gibt keinen Halter, der am Lenker bleibt. Das ist sicher Geschmackssache. 2 LED-Reihen informieren über Leuchtmodus und Akkustand. Die Leuchtdauer ist, je nach Stufe, mit 4-15 Std angegeben. Zum Einschalten muss man zweimal drücken – das soll versehentliches Einschalten verhindern. Bei Tops und Flops also auf jeden Fall top!
Zubehör
Jahrelang fuhr ich bei meinen Touren mit einer billigen Oberrohrtasche vom Discounter. Im letzten Jahr holte ich mir die Explorer von SKS. Diese macht doch einiges besser, als das Discounter-Modell. Ob das den höheren Preis wett macht, muss jeder für sich entscheiden. Positiv: Die Befestigungsgurte sind innen anti-rutsch-beschichtet und verhindern auch tatsächlich ein Verrutschen. Hinzu kommt, dass die Gurte über die ganze Länge aneinander “kleben” da hier über die komplette Länge harte und weiche Klett-Seite ineinander verarbeitet sind. Zudem sind die Gurte dadurch auch beliebig kürzbar. Ich habe bei meinen Rädern dann darauf geachtet, dass die Tasche nach dem Kürzen an Rennrad und Mountainbike passt.
Ein weiterer Vorteil ist das orange Innenfutter, auch wenn so eine Tasche nicht wirklich groß ist, findet man so doch Kleinteile schneller, als in einer schwarzen Tasche. Dass die Kunststoff-Gnubbel an den Zippern besonders ergonomisch sind – das ordne ich dann doch eher als Werbe-Gedöns von SKS ein. Übrigens ist das Handy-Fach auf dem Taschendeckel komplett abnehmbar – es ist nur mit Klett befestigt. So kann diese Extratasche mit Handy schnell mitgenommen werden. In dieser Tasche ist Platz für ein Smartphone und eine kleine Powerbank, die extra mit Klettbändern fixiert werden kann. Da die Tasche schon so viel hat, habe ich dann doch noch einen Wunsch: in der abnehmbaren Tasche eine kleines Fach für Ausweis, Kreditkarte und Geldschein, das Ganze mittels Klett oder RV verschließbar – dann hätte man wirklich alles dabei.
Die Oberrohrtasche ist Trapezförmig, nach unten wird sie schmaler. Das sorgt dafür, das sie wirklich stabil auf dem Oberrohr sitzt und nicht zur Seite überhängt. Andererseits verringert das natürlich das nutzbare Volumen. Gerade beim Rennrad kommt hinzu, dass die Zipper am Vorbau klappern – wenn die Reißverschlüsse komplett geschlossen sind. Beim MTB ist das weniger der Fall da das Oberrohr bei meinem MTB zum Sattel stärker abfällt und dadurch die Tasche im Verhältnis zum Gabelschaft schräger sitzt.
Erst vor kurzem angeschafft: Schutzbleche für das Rennrad. Sie sollten möglichst bis an das Sattelrohr reichen und vorne auch vor der Gabel sitzen. Sie sollten ohne Schrauben zu befestigen sein. Es hat eine Weile gedauert, bis ich etwas passendes gefunden habe. Meine Wahl fiel auf die SKS-Speedrocker. Das hintere Schutzblech (das wie das vordere aus Kunststoff ist) wird mittels Gummibändern befestigt. Knackpunkt war hier die Bremsscheibe bzw. auf der anderen Seite das Ritzelpaket. Hier muß man etwas aufpassen. Das Schutzblech ist am vorderen Ende (am Sattelrohr) in der Länge verstellbar und wird dort ebenfalls mit einem Gummiband befestigt. Bei mir reicht es so locker bis an den Umwerfer.
Das vordere Schutzblech besteht aus 2 Teilen. Beide Teile werden mittels Klettband befestigt. Dieses ist – wie bei der Tasche – anti-rutsch-beschichtet und “klebt” wieder über die komplette Länge aneinander, da wieder harte und weiche Klettteile ineinander verwebt sind. Die Klettbänder können beliebig gekürzt werden. Die Antirutsch-Beschichtung ist recht empfindlich. Beim Versuch, eine Klettbefestigung zu verschieben, löste sich gleich die Beschichtung. Ich hätte das Klettband lieber vorher lösen sollen. Da das vordere Schutzblech aus 2 Teilen besteht, wirkt es an der Gabel doch recht klobig. Mir hätte es auch besser gefallen, wenn die Teile dichter an die Gabel heranreichen würden – oder als 1 Teil unter die Gabel hindurch. Ob das überhaupt möglich wäre, hängt letztlich aber vom jeweiligen Rad ab.
Die Halter vorn und hinten stützen sich nur an den Streben ab. Sie sind im Winkel verstellbar. Die Streben der Schutzbleche kann in der Länge etwas verstellen, wenn das nicht genügt kann man sie auch mittels Seitenschneider kürzen. An allen Schrauben sind die Drehmomente angegeben. Um den Rahmen zu schützen, liegen transparente, gelartige Aufkleber dabei – diese sind aber doch sehr klein.
Trotz einiger genannter Schwächen zählen die Speedrocker unter meinen Tops und Flops eindeutig zu den Tops! Beim Fahren sitzen die Schutzbleche bombenfest. Nichts klappert, nichts schleift. Mit der Schutzwirkung bin ich auch zufrieden. Gerade, dass das hintere Schutzblech bis an den Umwerfer heranreicht, macht sich doch sehr positiv bemerkbar.
So viel zu meinen Tops und Flops aus 2019 – mal sehen, was sich 2020 noch so ansammeln wird…..