Am 29.06.2019 war mein erstes Mal RTF – und zwar Altlandsberg 2019. Letztes Jahr musste ich noch googlen, was das eigentlich ist. Dieses Jahr war ich nun dabei bei der RTF Altlandsberg 2019. Lt. Veranstalter Velofanatics haben sich am Sonnabend Morgen ca
150 Radfahrer und Radfahrerinnen an der Erlengrundhalle Altlandsberg eingefunden. Göran war leider verhindert, somit kam Katrin auch nicht mit. Kucki und Karl waren nicht in der Gegend bzw im Urlaub.
Also starteten nur Jens, Frizzi und ich. Diesmal hat Jens ein wenig getrödelt. Wir kamen deshalb erst kurz vor 9 Uhr an der Erlengrundhalle an. Schnell 10 € Startgeld bezahlt, die Startnummern angenadelt und zum Start gerollt. Frizzi war von Anfang an auf 70km eingestellt. Jens wich die letzten Tage allen Fragen nach der Strecke, die er fahren wollte, aus. Ich hatte eigentlich vor, 150km zu fahren.
Jens stellte sich möglichst weit vorn auf, ich zögerte. Es war nicht nur mein erstes Mal RTF, ich bin auch noch nie im Pulk gefahren. Ich fahre ja überhaupt erst ein knappes Jahr Rennrad. Frizzi blieb weiter hinten.
Dann ging es lost. Es wurden immer so 10-20 Fahrer losgelassen, kurz vor mir ging das rot-weiße Band wieder runter und ich mußte ein wenig warten, bis ich starten konnte – Jens war da schon weg. Kurz darauf ging es aber auch für uns los. Von der Erlengrundhalle Richtung Rathaus, dann über Altlandsberg West Richtung Gutshaus und weiter nach Wegendorf.
In der Gruppe, in der ich startete, war ich bald einer der letzten. Wir waren kurz hinter Altlandsberg nur noch zu dritt. Es fuhr sich ganz locker, wir waren dank Rückenwind mit ca. 30km/h unterwegs – ohne dass es für mich anstrengend war. Ich hatte nur ein schlechtes Gewissen, weil die beiden andern die “Führungsarbeit” machten. Kurz hinter Wesendahl zog einer der beiden (die sich kannten) das Tempo an und verabschiedete sich von seinem Kumpel. Hinter Gielsdorf war ich dann der Meinung, dass es doch besser wäre, ein wenig schneller zu fahren. Zunächst wollte ich dem verbliebenen Fahrer unserer ursprünglichen Dreiergruppe noch ein wenig Windschatten gönnen. Er meinte aber, ich soll mal fahren, er zieht sein Tempo durch.
Ich schloss dann zu einer größeren Gruppe auf, dich ich dann aber auch kurze Zeit später hinter mir ließ. So fuhr ich dann ein Stück allein in Richtung Prötzel. Die Strecke führte hier durch den Wald, es waren nur wenige Autos unterwegs. An der ersten Verpflegungsstation und Stempelstelet traf ich dann Jens wieder. Bis hier fuhr er wohl in einer Gruppe mit Stefan. Ich holte mir für mein erstes mal RTF meinen ersten Stempel, ein Schluck Cola, Kekse und füllte meine Wasserflasche auf.
Dann ging es für die 150km (und 110km) auf eine Schleife über Möglin. Ich startete zwar mit Jens und einigen anderen – verlor diese aber vor Möglin aus den Augen und mußte erstmal schauen, wo es lang geht. Die Strecke hatte ich zwar auf dem Garmin und die Route war auch gut ausgeschildert. Ich hatte aber Bedenken, dass ich an der Schleife vorbei fahre oder ähnliches. Auf der Schleife gab es dann ein paar Steigungen und statt Rückenwind gab es hier Gegenwind. Aber noch ging es. Irgendwann war ich wieder in Prötzel, traf wieder Jens und holte mir den 2. Stempel. Frizzi war zu diesem Zeitpunkt wohl schon Richtung Garzau unterwegs.
Ab hier fuhr ich – mehr oder weniger – mit Jens. Es ging zunächst wieder Richtung Prädikow. Dort bogen wir aber nicht ab sondern blieben auf der Hauptstraße. Wir fuhren hier zunächst in einer größeren Gruppe. Zwischen Prädikow und Ernsthof haben wir die Gruppe aber hinter uns gelassen und sind unser Tempo gefahren. Am Kreisverkehr bogen wir Richtung Buckow ab. Wo es von Norden nach Buckow rein geht, gab Jens dann Gas. Ich ließ rollen, die Kurven sind nicht so meins.
In Buckow war Pause an der Feuerwehr. Bananen, Cola, Marmeladenstullen – wie in Prötzel war gut für Verpflegung gesorgt. Nach und nach trafen immer mehr Fahrer und Fahrerinnen ein. Die Gespräche drehten sich um alles Mögliche. Warum es das Radrennen um Buckow nicht mehr gibt, wie es immer schwerer ist, so etwas zu organisieren weil der bürokratische Aufwand immer größer wird.
Ein “Highlight” war übrigens ein Fahrer, der einen eigenen, faltbaren Trinkbecher dabei hatte. Mir sind auch die vielen Plastebecher aufgefallen. Selbst habe ich mir aber auch einen neuen (vorgefüllten) genommen, als einfach nachschenken zu lassen. Die Helfer vor Ort meinten, sie haben auch über dieses Problem nachgedacht – aber keine weiter Idee gehabt.
Wie auch immer, wir fuhren weiter. Nach jeder Pause kamen mir die Beine schwerer vor. Es ging über Waldsieversdorf nach Garzin und in Garzau bogen wir auf die Schleife für die 150km ab – Jens hatte sich entschieden. Die Schleife zog sich. Zunächst über Gladowhöhe nach Hohenstein – hier war vor einigen Monaten noch die Straße wg. der Gasleitung gesperrt. Weiter Richtung Flugplatz Strausberg und von dort über Klosterdorf und Ernsthof wieder nach Buckow.
Jens Tempo konnte ich mittlerweile nicht im Entferntesten halten. Das Thermometer zeigte 33 Grad, Schatten war auf der Strecke kaum noch. Erste Krämpfe kündigten sich bei mir im linken Oberschenkel an. Wir kamen wieder in Buckow an der Feuerwehr an. Es war 14 Uhr, die Helfer hatten schon alles eingepackt. Wir bekamen noch Cola, Wasser und Bananen. Wir waren die letzten auf der Strecke. Ab jetzt ging es Richtung Heimat – wieder über Garzin, Garzau, dann Rehfelde und Strausberg. Ich goss mir immer wieder etwas Wasser über die Unterarme und Beine. Das kühlt für ein paar Minuten. In Strausberg ging es am Bahnhof Vorstadt vorbei. Weiter über Bruchmühle nach Altlandsberg. Dort am Armenhaus entlang und über West am Rathaus vorbei zur Erlengrundhalle.
Da Jens vor mir ankam, war ich wirklich der letzte Fahrer, der die Erlengrundhalle kurz nach 15:30 Uhr erreichte. Der Parkplatz war schon leer, auch hier war man bereits am Aufräumen. Dafür bekam ich noch ein alkoholfreies Weizen spendiert.
Ich wäre gern früher angekommen – aber die letzten km habe ich mich nur noch gequält. Die Probleme im linken Oberschenkel, die Hitze, einfach zu wenig Training…. letztlich egal. Die 150km haben wir geschafft, Platzierungen spielen bei RTF ja keine Rolle. Nach ein wenig Smalltalk ging es zur Eisdiele Altlandsberg und dann nach Hause. Dort lag ich erstmal 2 Stunden flach. Für mein erstes Mal RTF war ich aber eigentlich zufrieden.
Vielen Dank den vielen Helfern, die so etwas erst möglich machen – und die selbst nichts von so einem schönen Tag haben – außer Arbeit!
Nächstes Jahr wollen wir auf jeden wieder dabei sein. Aber dann begleiten wir auch Frizzi, damit sie nicht alleine durch die Weltgeschichte fahren muss. 😄
Da freu ich mich ja jetzt schon. Aber bis nächstes Jahr ist ja noch etwas Zeit.