Berliner Mauerrunde 2018

Am 13. Oktober war es so weit: die Juten Jungs haben die Berliner Mauerrunde 2018 in Angriff genommen. Ursprünglich für den 22.09.2018 geplant wurde der Termin kurzfristig auf Oktober verschoben. Leider haben auch an diesem Termin

2 der Juten Jungs abgesagt. Irgendwas ist ja immer…

Obwohl die Jungs aus Stralsund ursprünglich erst am Morgen des 13.10. anreisen wollten, kamen sie dann doch bereits am Vorabend in der Berliner Gegend an. Es wurde an diesem Abend dann noch ein wenig geredet – und bereits da zeichnete sich im Grund ab, dass der anvisierte Zeitplan wohl nicht zu halten sein wird. Ok, ein echter Zeitplan hat nie existiert – aber zu meinen Ideen gab es auch keinen Widerspruch – eigentlich überhaupt keinen Kommentar, was ja noch schlimmer ist.  ;-)

Jedenfalls haben wir uns erst eine halbe Stunde nach dem verabredeten Termin am Treffpunkt eingefunden. Ab da waren wir komplett: Björn W., Daniel, Gabriel, Jens und ich machten sich auf den Weg Richtung East-Side-Galerie. Die Anreise zur Berliner Mauerrunde 2018 betrug damit ca. 30km, die eigentliche Mauerrunde begann an der Warschauer Brücke. Wie beim letzten Mal fuhren wir die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn. Von Warschauer Brücke also Richtung Potsdamer Platz, Brandenburger Tor, Reichstag.

Der ehemalige Verlauf der Mauer ist z.T. gepflastert

Wie ich es in Erinnerung hatte, macht wir zunächst kaum Kilometer. Dichter Verkehr, Kreuzungen, Nebenstraßen – das kostet Zeit. Es sollte aber auch kein Rennen sein. Noch in Berlin, irgendwo hinterm Mauerpark, fuhr sich Daniel einen richtig gewaltigen Nagel ein. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich so etwas überhaupt einfahren kann – das geht wohl nur, wenn der Nagel im Boden steckt. Der Nagel war so dick, dass auch die Dichtmilch nicht viel ausrichten konnte.

Zunächst war gelegentliches Nachpumpen angesagt. Etwa nach 51 km (23,4 km der eigentlichen Mauerrunde) kamen wir an einer Filiale von ATU vorbei. In Ermangelung einer Alternative füllte Daniel die Hälfte einer schnell gekauften Sprayflasche Dichtmittel in den Reifen. Das sollte die nächsten Kilometer genügen – dachten wir. Nach weiteren 4-5km war aber plötzlich ein Zischen zu vernehmen und das Dichtmittel verließ durch das Nagelloch den Reifen. Hier zog Daniel dann einen Schlauch ein.

im Hintergrund Daniel beim Schlauch einziehen
Daniel arbeitet, wir ruhen aus

Nach einer gefühlten halben Stunde ging es weiter Richtung Hennigsdorf/Hohen Neuendorf. Bei Stolpe überquerten wir die A111 ziemlich genau an der Berliner Stadtgrenze.

Ein Ende von Berlin

Wir fuhren weiter Richtung Hennigsdorf. Vorbei an Bombadier, dann vom Radweg hoch zur Chaussee – hier bekam ich fast einen Wadenkrampf…. Hinter Hennigsdorf ist die ehemalige Grenze links und rechts nur noch durch einen bewachsenen Erdwall erkennbar. Nur wenige Meter dahinter hatten wir die Gelegenheit, kurz das Umspannwerk Teufelsbruch zu besichtigen. Das passt sogar zum Thema, denn hier fand nach der Wende die elektrische Wiedervereinigung Berlins statt. Bis dahin war (West-) Berlin “stromtechnisch” eine Insel. 

Mit dem Rad im Umspannwerk
Hier gelangt die Hochspannung ins Gebäude

Wen es interessiert: hier ein kleines Video:

Nach dieser kurzen Verschnaufpause, es war ca. 14 Uhr,  ging es munter weiter. Nur wenige Meter vor der Heerstraße/B5 haben wir dann kurz vor 15 Uhr eine Mittagspause eingelegt. Hier haben wir schon vor 2 Jahren mal Rast gemacht. Diese Jahr gab es also wieder Döner. Hunger hatte eigentlich keiner von uns – es tat aber wirklich gut. Nach dieser Pause ging es dann kurz über die Heerstraße und mit vollem Magen waren auch gleich ein paar kleine Steigungen zu nehmen.

Über Groß Glienicke kamen wir schließlich nach Kladow. Während nach kurzer Überlegung fast alle nach links Richtung Fähre abbogen, fuhr Jens nach rechts um den Wannsee über Sacrow zu umfahren. Da es bei uns da öfter an der Kommunikation ein wenig hapert, war eigentlich nicht so ganz klar, ob Jens noch umdreht oder den Weg über Sacrow wirklich weiter fährt.

Bei der Berliner Mauerrunde 2018 entschieden sich also 4 der Juten Jungs für die Fähre. Dieses Jahr mußten wir auch nicht lange warten – am Anleger war schon eine recht beachtliche Menge an Leuten versammelt. Die Fähre kam nach ca. 15 Minuten, es dauerte aber noch eine ganze Weile, bis alle ankommenden Leute die Fähre verlassen hatten und wir an Bord gehen konnten. Es handelt sich übrigens um eine  BVG-Fähre. Ticket für 1 Erwachsenen 2,8 €, ein Rad 1,9€ – macht pro Nase also 4,7 € für eine Überfahrt.

Nach der Überfahrt ging es ein Stück am Wannsee entlang in Richtung Glienicker Brücke. Wir machten allerdings an einem Supermarkt halt um unsere Wasservorräte aufzufüllen und schön süße Cola zu holen… Hier traf dann auch Jens ein. Es war mittlerweile ca. 17 Uhr. Während Daniel, Gabi und ich weiter dem Mauerweg folgten, führen Björn und Jens auf der Königstraße/B1 weiter bis zur Glienicker Brücke – dort trafen wir dann wieder alle zusammen.

Ich weiß nicht mehr ab wann genau – aber meine Oberschenkel wollten irgendwann wohl nicht mehr, wie ich wollte. Sie haben langsam “zu” gemacht bzw. verhärteten, wenn ich kräftiger treten wollte. Das passierte mit Unterbrechung immer wieder im weiteren Verlauf der Berliner Mauerrunde 2018.

Wir überquerten gegen 18 Uhr beim Checkpoint Bravo / Drei Linden die A115. Es wurde immer dunkler. Um 18:40 – wir waren zwischen Teltow und Marienfelde – ging nichts mehr. Während andere schon mit Licht fuhren hielten Björn und ich an, um auch unsere Lampen zu montieren. Zwar blinkt bei mir auch tagsüber zumindest im Stadtverkehr ein rotes Rücklicht, jetzt mußte aber ein “Scheinwerfer” her. Die Brille mußte ich abnehmen, sie paßt bei Sonnenlicht zwar die Tönung an – aber ganz transparent wird sie bei Dunkelheit eben nicht. Jetzt ging es auch noch über unbefestigte (aber trotzdem feste) Wege mit einer gewissen Staubentwicklung – was man mir am folgenden Tag auch etwas ansah.

Über Großziethen und Schönefeld kamen wir schließlich an die A113 bzw den Teltowkanal. Eine offene Gegend, ein breiter Radweg am Kanal, abseits des Verkehrs sorgten für lockeres Dahinrollen. Dann ging es noch ein Stück durch Wohngebiete. An der Treptower Straße haben wir uns wieder verloren. Während Jens, Gabi und ich warteten, ob die anderen zurückkommen oder sich wenigstens melden, fuhren Daniel und Björn weiter Richtung Warschauer Brücke. 15 Minuten später trafen wir an der Eastside-Gallerie bzw. Warschauer Brücke wieder alle zusammen. Die eigentliche Berliner Mauerrunde 2018 war damit beendet. Was blieb, waren ca. 30 km Rückweg nach Hause.

Wir haben abgesprochen(!) dass wir Warschauer Brücke Richtung Frankfurter Tor fahren. Meine Idee war, das wir am Bersarin Platz dann auf die Thaerstraße fahren – mit Rad geht das ja. Wegen des dichten Verkehrs, und da wir an jeder roten Ampel warteten, wurde unsere Gruppe wieder geteilt. Von weitem habe ich am Frankfurter Tor die anderen zwar auf dem Bürgersteig gesehen, als wir aber herankamen (und dabei auf dem auf der Straße mitlaufenden Radweg geradeaus blieben) war niemand mehr zu entdecken.

Gabi und ich fuhren also wie geplant weiter auf die Thearstraße, dann über die Storkower auf die Landsberger Allee. Diese dann Richtung Osten. Höhe Vulkanstraße hielten wir an, um die andern anzurufen – keine Reaktion. Wir fuhren also weiter und wurden kurz darauf von den anderen 3 eingeholt. Es war zum Glück wenig Verkehr und die Stralsunder hatten nicht immer Lust, an roten Ampeln zu warten. Es wurde zwar niemand gefährdet (da außer uns niemand unterwegs war) aber na ja…

Über Eiche, Mehrow und Trappenfelde ging es dann nach Hause. 2 km vor unserem Ziel haben wir Gabi verabschiedet. Wir anderen 4 fuhren in die gleiche Richtung. Gegen 22:30 war unsere Tour dann vorbei. Essen war für uns netter Weise schon vorbereitet. Björn und Daniel packten ihre Sachen und Räder ins Auto, sprangen unter die Dusche und machten sich dann bald darauf tatsächlich auf den Heimweg nach Stralsund.

Ich versuchte ein wenig “runter” zu kommen und lag irgendwann einfach im Wohnzimmer auf dem Boden. Als ich mich aufraffen wollte, bekam ich richtig “schöne” Krämpfe in den Oberschenkeln – zumindest in einem so weit ich mich erinnere.

Fazit

Schön war es – und anstrengend, die Berliner Mauerrunde 2018. Vielleicht haben wir das auch ein wenig unterschätzt. Vor allem war es auch recht spät im Jahr. die letzten 3,5 Stunden ab 19 Uhr fuhren wir im Dunkeln bzw mit Licht – das schlaucht immer zusätzlich, finde ich. Ein wenig Zeit haben wir durch den Reifenschaden verloren – aber so etwas muß man immer irgendwie mit einkalkulieren. Dafür haben wir an der Fähre kaum Zeit verloren bzw konnten uns während der Überfahrt ein wenig ausruhen – ausser Jens, aber der braucht auch keine Pausen…

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