Gestern war nun Tag 2 der Grenzsteintrophy 2018. Die beiden Juten Jungs scheinen noch gut drauf zu sein. Mittag gab es diesmal im Gegensatz zu gestern allerdings scheinbar nur vom Supermarkt. Unterwegs trafen Björn und Daniel wieder auf Emma. Da die beiden ja nach dem Start nochmal zurück zur letzten Unterkunft mußten, gehe ich mal davon aus, dass sie Emma eingeholt haben.
Grenzsteintrophy 2018
Tag | Gesamt-km | hm | Zeit (hh:mm) | Schnitt ges.(km/h) | kcal |
---|---|---|---|---|---|
1 | 120,2 | 2161 | 11:06 | 10,8 | 5575 |
2 | 107,49 | 1982 | 8:55 | 12,0 | 5051 |
3 | 122,5 | 1810 | 10:15 | 11,9 | 5313 |
4 | 106,99 | 1137 | 9:50 | 10,9 | 4217 |
5 | 109,45 | 1983 | 10:32 | 10,4 | 5209 |
6 | 101,75 | 1097 | 8:19 | 12,2 | 4114 |
7 | 141,01 | 710 | 9:09 | 15,4 | 5017 |
8 | 140,67 | 725 | 8:00 | 17,5 | 5026 |
Hier übrigens mal ein paar interessante Fotos von den bepackten Rädern. Lt Website der GST sind 3 Fahrer mit Trackern ausgerüstet und können relativ leicht verfolgt werden.
Und hiermit übergeben wir Björn das Wort. Er ist bei dieser Tour wohl nicht ganz ausgelastet und schaffte es bisher immer, noch knapp 1000 Zeichen in sein Handy zu tippen.
Björns Bericht von Tag 2 der Grenzsteintrophy 2018
“103,3km stehen auf meiner Uhr bei Daniel sind es 107km. Genauso wie ich 1470hm aufgezeichnet habe, Daniel hingegen mehr als 1900hm. Womit diese Abweichung zu erklären sind, ist uns selbst unklar, da wir den ganzen Tag die selben Wege hoch und runter gefahren sind. Also vermutlich irgendwas in der Mitte oder so…
Insgesamt haben wir es heute ruhiger angehen lassen. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Sonnenterasse des Schlosses Wespenstein sind wir um 9:30 Uhr entspannt gestartet. Und auch heute hatte ich schon nach weniger als 10km die Schnauze voll. Warum mussten die den Grenzweg immer über die höchsten Hügel der Umgebung ziehen?
Wir haben erneut des öfteren den Track verlassen oder verloren, oft weil wir schlicht den Abzweig verpasst hatten und dann nicht gefühlte 500hm zurück hoch wollten und dann einen alternativen Weg gesucht haben, oder schlicht um nach Nahrung und später um eine Bleibe für die Nacht zu finden. Insgesamt war es aber trotzdem ein für mich doch ziemlich anstrengender Tag. Irgendwie kam ich am Vormittag nicht richtig in die Gänge und am Nachmittag hab ich mich von einem „Auftanken“ zum nächsten gekämpft. Obwohl gefühlt der Track heute entspannter als gestern war. Abwarten was morgen wird.
Auch heute war neben der Aufgabe die Strecke zu meistern die Landschaft wieder extrem beeindruckend. Was man alles sieht wenn man mal „Abseits der Zivilisation“ im gemäßigten Tempo unterwegs ist. Wunderbare Landschaften, die man so aus dem Auto nie wahrnimmt dazu Rehe, Wildschweine, Greifvögel und ganze Schafherden. Und auch abgefahren was man alles hört oder eben nicht. Mir war nie klar, wie laut so eine Autobahn eigentlich ist, wie weit man diese ewig schon hört, bevor man sie eigentlich erreicht. Andersherum beeindruckend die Stille dann mitten in der Wildnis, nur unterbrochen von unzähligen Tierstimmen. Das schärft den Fokus neu. Sehr schön!
Zum Mittag hatten wir uns heute an einen schnöden Supermarkt gewagt. Naja, worauf wir im ersten Moment Bock hatten, war dann am Ende eher doch nur “semi-förderlich”. Schnell war der Quatsch verbrannt und der Hunger nebst „leerem Akku“ kam schneller zurück als gewünscht. Morgen wird das wieder etwas durchdachter angegangen. Am Ende ist die Leistungsfähigkeit auch massgeblich von der Ernährung abhängig. Eh klar!
Gegen 18 Uhr hatte ich dann heute keinen Bock mehr. Die Akkus waren leer, die Beine müde und ich war mal wieder von den Lochplatten genervt. Der Versuch, diese Platten als Freund und nicht als Nervensäge wahrzunehmen, mag mir noch nicht so recht gelingen. Das einschlägige Buchungsportal spuckte ein paar Übernachtungsmöglichkeiten nahe der Route aus und die mit bestem Preis-Leistungsverhältnis wurde sofort online gebucht. Die ca.15km bis zum Ziel waren dann mit Blick auf eben dieses dann auch relativ schnell weggeradelt.
Hier im „Café im Hof“ angekommen stand Emma O. aus UK, die einzige weibliche Teilnehmerin, im Hof. Kurze freudige Begrüssung bei Ihr und auch beim Wirt, der dankbar unsere bescheidenen Sprachkenntnisse zur Kommunikation mit Emma annahm. Leider ist hier die Küche nur für das Frühstück gemacht, so dass unser Hungerast vom ansässigen Pizzalieferanten bedient werden musste. Das Bestellen übernahm kurzerhand angenehm unkompliziert der Wirt. Ao das wir alle entspannt eine Dusche vor dem Essen nehmen konnten.
Beim gemeinsamen Essen des „Füllstoffs“ mit Emma haben wir über Gott und die Welt, den Brexit und dem Dummkopf, der wohl nichts in Geschichte gelernt hat und eine Mauer an die Grenze Mexikos bauen will, gesprochen. Entspannt relaxter Abendausklang!
Jetzt wird dann aber erstmal gepennt. Zähne putzen, pullern und ab …”
Soweit mal wieder Björn. Die von Björn genannten Abweichungen lassen sich wohl erklären. Die km liegen ja gar nicht so weit auseinander, Daniel fährt wahrscheinlich einfach Schlangenlinien aus lauter Langeweile… Der Unterschied bei den Höhenmetern ist da schön größer. Allerdings ist die Messung der Höhenmeter wohl eh problembehaftet wie hier gpsies.com ausführt. Sind die Geräte von Björn und Daniel identisch eingestellt? Da wären die Punkte GPS (GPS und/oder Glossnass?) barometrische Höhenmessung an oder aus? Für die Tour lohnt sich das nicht, da man den selben Punkt nicht wieder erreicht, für zu Hause sollte man sein GPS evtl auf Höhe kalibrieren wie hier beim GPSRadler beschrieben (gilt auch für manche anderen Garmin Geräte).
Und was sagt eigentlich Daniel? Er ließ sinngemäß nur über einen seiner Kanäle verlauten: “Tag 02 107km, 1900hm. Heute lief es ganz anständig. Björn ist ein zäher Bursche! Hoffe, die Tage machen wir noch ein paar mehr km am Tag! Oberschenkel brennen zudem aber schon ordentlich.”
[Anm.: beide Berichte/Zitate etwas angepaßt]