Ich fahre noch klassisch – vorn dreifach und hinten 10fach. Vor kurzem habe ich mich nach neuen Schalt- und Bremsgriffen umgeschaut. Nicht dass es wirklich nötig wäre – außer beim linken Bremshebel, der ist wahrscheinlich etwas undicht. Jedenfalls war ich ein wenig erstaunt, dass aktuelle XT-Schalthebel für hinten nur noch 11-fach erhältlich sind. Fahre ich demnächst vorn dreifach und hinten 11fach? Hat man wenigstens noch die Wahl zwischen vorn dreifach, zweifach oder einfach – für hinten hat Shimano offenbar keine Alternative (geht das überhaupt noch bei dem Freilauf?)
Nun gibt es ja auch unter den Juten Jungs einige, die vorn auf zweifach umrüsten wollen oder vorne sogar ganz ohne Umwerfer auskommen möchten. Das sind aber meist die, die eh mehrere Räder haben und die auch weit mehr Kilometer schrubben. Ich selbst bin noch nicht einfach oder zweifach (vorn) gefahren – kann es mir beim besten willen aber auch nicht vorstellen. (Das alte Starrbike für den Weg zur Arbeit zähle ich mal nicht mit)
Den überwiegenden Teil des Jahres drehe ich meine Runden im brandenburger Flachland. Klar ist da auch mal eine Böschung dabei oder ein begrünter Schuttberg o.ä. Überwiegend sind es aber recht ebene Strecken, wo ich hier meine Runden drehe. Andererseits soll das Rad z.B. auch im Harz oder in Thüringen noch fahrbar sein. Ich habe mich also mal etwas umgesehen und bin auf den Ritzelrechner gestoßen. Hier kann man sich (bei einstellbarer Trittfrequenz) die mögliche Höchstgeschwindigkeit anzeigen lassen, die Entfaltung, oder die Übersetzung. Man kann aus vorgegebenen Kassetten wählen oder sich Ritzelkombinationen ausdenken (Ritzel bzw Kettenblätter unten auf die Leiste ziehen). Ganz oben wird die Entfaltung angezeigt – also wie viel m mit einer Kurbelumdrehung zurückgelegt werden. Ob die Trittfrequenz so zu halten ist, sei mal dahingestellt. Wichtig als Vergleich war hier für mich die Entfaltung bzw Übersetzung.
So sah die Übersetzung bei mir aus, als das Rad aus dem Laden kam. (Ein klick auf die Bilder führen zum Ritzelrechner mit der entsprechenden Kombination).
40 Zähne für das große Kettenblatt soll oder sollte der Standard für 27,5 und 29 Zoll Räder werden. In den Bergen mag das Sinn machen. Ich habe erst Anfang dieses Jahres allerdings das große Kettenblatt vorn von 40 auf 42 Zähne umgebaut. Da der Lochkreis nicht paßte, war eine neue Kurbelgarnitur fällig. Jens fährt hier übrigens eine Treckingkurbel und hat wesentlich mehr Zähne auf dem großen Kettenblatt – aber um da dranzubleiben bräuchte ich auch einen Motor….
Hier mal ein Vergleich zwischen original-Ausstattung und Umbau mit anderer Kurbelgarnitur. Die Kassette hinten habe ich auch gewechselt – aber nur, weil die neue bei den kleinen Ritzeln auch kleinere Sprünge hat. Die Grafik paßt hier evtl nicht ganz, mir kam es hinten auf das kleinste Ritzel an.
Nebenbei bemerkt: mehr als 42 Zähne sind bei meinem Rad nicht möglich, der Umwerfer hat keine (verschiebbare) Schelle sondern sitzt direkt an einem Sockel am Rahmen und ist daher nur minimal verschiebbar. Wie es scheint, kann ich hier für das große Blatt nur 40 oder 42 Zähne auswählen.
Es gibt natürlich auch Gelegenheiten, bei denen es in bergiges Gelände geht. Ob im Harz oder in Thüringen. Da brauche ich dann vorn die kleinen Kettenblätter – mehr, als jeder andere. :-/ Das ist ganz einfach der Grund, warum ich vorn dreifach fahre. Vorm Urlaub im Bergland umzubauen und zu Hause dann wieder Retoure – dazu habe ich wirklich keine Lust. Vorn dreifach, zweifach oder einfach ist momentan keine Frage für mich – dachte ich beim Schreiben zunächst. Sollte ich demnächst doch neue Teile benötigen, muss ich hinten wohl umstellen, das läuft dann eben auf vorn dreifach und hinten 11fach hinaus. Wenigstens soll auf den Freilauf bzw die Achsen, wo 10fach passt auch eine 11fach Kassette passen.
Wenn Shimano wenigstens das kleinste Ritzel mit 10 Zähne versehen hätte – aber nein, es bleibt hier bei 11 Zähnen. Im ebenen Gelände ist man also zumindest für “Top-Speed” nicht unbedingt besser aufgestellt. Andernfalls könnte man mit den Kettenblättern vorn doch auf ein paar Zähne – oder auf ein komplettes Blatt verzichten. Zumindest rechnerisch ist vorn 38er Blatt und hinten 10er Ritzel –> 3,8 kaum kleiner als 42er Blatt und hinten 11er Ritzel –> 3,818 (was momentan meine größte Übersetzung ist) Zumindest die Zahlenwerte unterscheiden sich scheinbar nicht viel, wie das beim Fahren aussieht, ist wieder eine andere Geschichte.
Man kann sich natürlich fragen, ob es sinnvoll ist, sich bei einem MTB u.a. danach zu richten, wie schnell man in der Ebenen ist – aber so sieht halt mein Einsatzgebiet aus. Ein Rad für möglichst vieles. Schnell (für meine Verhältnisse) in der Ebene und auf Asphalt und trotzdem reicht es auch fürs bergige. Vorn dreifach, zweifach oder einfach hängt halt ganz individuell vom Einsatz ab, da kann man kein Dogma draus machen.
Die Übersetzung beim kleinsten bzw beim größten Ritzel ist das eine, die Sprünge zwischen den Gängen nochmal etwas ganz anderes. So wie es scheint, bin ich momentan mit vorn dreifach und hinten 11fach (ok, momentan noch 10) am besten bedient. Eine Alternative wäre sonst nur der Umstieg auf SRAM, die hinten ja auch 10 Zähne bieten. Wenn ich nicht irre, wäre dann aber ein anderer Freilauf bzw eine andere Achse nötig. Es gibt zwar Zubehör, das für Shimano auch 10er Ritzel bietet – das passt aber wieder nur auf Naben bzw Freiläufen von DT Swiss bzw das DT Swiss Ratchet System. Und nun mal schauen, was kommt bzw. was ich dann mache…. ;-)